Möpse, zu Kant befragt

Gefunden auf der Rückseite einer Textkopie der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, 2. Abschnitt, angefertigt schätzungsweise um die Jahrtausendwende von einer bei den Jesuiten scheints sehr gelangweilten Cohu… (für Großversion aufs Bildchen klicken).

Reiner Zufall

Er selbst sagt übrigens: “I never tried to look like Darwin. I just wanted to look like Rasputin, and then I grew old.”

(Foto: Mathias Schindler/Wikimedia Commons)

Si tacuisses

Es ist wirklich ausschließlich auf Misogynie zurückzuführen, wenn der Volksmund übertrieben vehemente und dabei öffentlich ausgetragene Streitereien um Nichtigkeiten als “Zickenkrieg” bezeichnet oder auf “Stutenbissigkeit” zurückführt. Sehr gute, wenn nicht gar die besten “Zickenkriege” führen nämlich ältere Herren, bevorzugt wichtige ältere Herren. Bei denen nennt man das aber “Feuilletondebatte”, und in solchen schreckt mancher nicht mal vor den billigsten PenisLängenvergleichen zurück:

“Die Wahrheit ist doch, unser Professor hat in Bezug auf meine Arbeit einen Lektüre-Rückstand von, freundlich geschätzt, sechstausend bis achttausend Seiten – was sinngemäß besagt, dass er wahrscheinlich weniger als zehn Prozent meiner Publikationen kennt, möglicherweise nicht einmal so viel und selbst diesen Rest nur flüchtig und ohne guten Willen zum adäquaten Referat.” (Sloterdijk antwortet auf Honneth)

Mir fällt jetzt eigentlich nur noch ein Rahmen ein, in dem man diese Debatte sinnvoll weiterführen könnte. Entsprechende Informationen für potentielle Organisatoren gibt es hier– das Gute: für Punkte 2-3 wäre schon gesorgt!

Ich hätt da mal ne Frage…

Also wenn ich’s nicht schon mal gemacht hätte, würd ich glatt in Moralphilosophie promovieren, und zwar zu dieser Frage: Könnte die genetische Manipulation hin zur Schmerzfreiheit zu einer Verbesserung oder Lösung moralischer Probleme der Haltung und Schlachtung von Tieren führen?

"I argue that there may be a technological solution to the problem of animal suffering in intensive factory farming operations. (…)  Moreover, I will argue that all people concerned with animal welfare should agree that we ought to replace the animals currently used in factory farming with animals whose ability to suffer is diminished if we are able to do so.", 

meint jedenfalls Adam Shriver in seinem Artikel Knocking Out Pain in Livestock: Can Technology Succeed Where Morality has Stalled? (pdf)

Und der Duden hat doch Recht

(siehe auch “Transgressing the Boundaries” und die “Sokal-Affäre“)

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“Und, was macht man damit?”

Jeder deutsche Philosoph kennt (und liebt) diesen Spruch, den er sich seit dem ersten Semester in gleichbleibender Frequenz von Taxifahrern, Friseuren und Partybekanntschaften anhören muss, von Familienmitgliedern mal ganz abgesehen. Vor diesem unabwendbaren Schicksal aller Philosophen kann einen, so höre ich von Betroffenen, selbst eine unbefristete Professur an einer anständigen Universität nicht bewahren.

Die Finanzkrise liefert uns nutzlosen Gesellen aber nun endlich mal die Möglichkeit, im Gespräch mit eher materiell orientierten Herrschaften kräftig zurückzuschlagen.

(Bildausschnitt: Jean Leon Gerome, "Diogenes")

μαιευτική

Heute, um 12:26, kam nach, äh, 36-monatiger Schwangerschaft (und trotzdem noch 6 Tage vor dem errechneten Geburtstermin!) endlich Cohus Kind zur Welt. Es wiegt 915 Gramm, ist 178 Seiten lang und wird in den nächsten Monaten erst noch den gründlichen Untersuchungen diverser Experten unterzogen, bevor es das Licht der Öffentlichkeit erblickt. Ich für meinen Teil begebe mich jetzt erstmal in den wohlverdienten Mutterschutz.

Ja Servus

"Beziehungs- und Jobprobleme, Lebensentscheidungen, Lust auf geistige Arbeit – es gibt viele Gründe, um zum Philosophen zu gehen. Oft sei es auch nur ein unbestimmtes Unwohlsein, sagt André. (…) Tendenziell werden immer mehr Menschen erkennen, dass ein philosophisches Gespräch ihnen mehr Lebensfreude schenkt und Geld und Energie spart. Es verkürzt Prozesse, löst Grübelzustände auf. Nichts ist kostbarer als Klarheit." (SZ)

SEO für Philosophen

Zufrieden lehnt sich Cohu zurück, weil sie es geschafft hat, in ihrer Diss jetzt neben dem obligatorischen "sex with animals"  heute nun auch den Begriff "hard-core pornography" unterzubringen. (Für die Yalies bzw. Juristen unter meinen Lesern: das scheinbar Unmögliche gelang mir mithilfe eines Zitats des legendären Potter Stewart).

Wenn Google Books die Zukunft gehört, möchte ich bei den beliebtesten Keywords nicht hintanstehen!

Und Nietzsche hat doch recht

 Jaja, immer diese Softwaretipps, da kommt man sich vor wie ein bildungsferner Nerd. Dabei weiß ich doch, meine Leser sind so gebildet und weltgewandt, die darf man mit so Zeug nicht langweilen. Deshalb heute: Cohu’s Weichwarenratgeber featuring unseren liebsten syphilitischen Schnauzträger, Bonus: griechische Mythologie!

(Bildausschnitt: Ulysses and the Sirens, 1909 Herbert James Draper. Wikimedia Commons)

Friedrich Nietzsche wandelt oft auf peinlichen, aber mit Eleganz beschrittenen Holzwegen, etwa, wenn er meint: "Im ächten Manne ist ein Kind versteckt: das will spielen." – und den Mann in seiner Verspieltheit ausdrücklich im Gegensatz zur Frau darstellt. Ich darf Euch in diesem Zusammenhang auf eine ganz reizende Seite hinweisen, auf der man sich beim momentanen Wetter sich doch einige Zeit angenehm vertreiben kann: Die Anstalt. Zumindest im Weibe Cohu ist ein Kind versteckt: das will spielen. Und zwar mit psychisch kranken Kuscheltieren. Geheilt hab ich allerdings noch keins…

Der Wahrheit – und der wirklich nützlichen Software – etwas näher kommen wir mit Nietzsche, wenn er meint, es wäre "im Weibe ein Sclave und ein Tyrann" verborgen leider vollkommen zutreffend. Vor allem das mit dem Tyrannen. Der bildet sich dann z.B. ein, dass es nicht gut ist, den ganzen Tag auf nutzlosen Seiten rumzusurfen. Und installiert eine faschistoides Firefox-Add-On namens LeechBlock – eine Art grausame Browser-Kindersicherung, die fein justierbar ist: man kann z.B. einstellen, dass der Browser zu den üblichen Arbeitszeiten nur LEO, WordRef und Wikipediaseiten öffnen kann. Oder: dass zeitstehlende Internetseiten, Foren und sonstige Spielereien nur eine bestimmte Anzahl von Stunden/Minuten am Tag zugänglich sind. Gesichert mit einem Passwort, dass man gut versteckt. Man kann sich das vorstellen wie bei Odysseus und den Sirenen (siehe Abb.). Seit ich dieses Ding verwende, ist meine Arbeitsproduktivität um ca. 40% gestiegen – mein innerer Tyrann jubiliert.
Eine Seite, die ich nie blockiere, ist allerdings die Cohu-Administration. Der gute FriWi trifft hier schlussendlich den Nagel auf den Kopf:

"Weib und Genie arbeiten nicht. (…) In allen Augenblicken, wo wir unser Bestes thun, arbeiten wir nicht. Arbeit ist nur ein Mittel zu diesen Augenblicken."