Keeping it clean

“I’ll emphatically resist any attempt to recreate a London where the rich and poor cannot live together…We will not see and we will not accept any kind of Kosovo-style social cleansing of London. On my watch, you are not going to see thousands of families evicted from the place where they have been living and have put down roots.” (BBC News – Boris Johnson criticised for ‘Kosovo’ benefits remark)

Oh, BoJo. Every other well-spoken politician would have used at least one Nazi reference in this situation. Not you! This is why we love you. This, and the way you manage to look cute wearing those huge BBC headphones.

Speaking of rhetorical brilliance in the face of high rents, have a look at this political activist from another truly diverse city:

Posted in BoJo, Nazivergleich. Comments Off on Keeping it clean

Traditionsbewusst

Jetzt hab ich mir gestern extra wegen dem KZ-Vergleich die Nockherberg-Fastenpredigt angeschaut, leider nur die Wiederholung. Und musste feststellen: Der BR  hat Lerchenbergs nachdenklich und sehr düster formulierte KZ-Bemerkung, die auf immer noch in der Gesellschaft vorhandene Wurzeln menschenverachtender Ideologie treffend hinweist, allen Ernstes einfach rausgeschnitten (und weil man grad schon am Schnittpult saß, auch noch eine unangemessen polizeikritische Stelle). Beim Staatsfernsehen ist man eben wirklich der Bewahrung alter Traditionen verpflichtet.*

Der Chef der SPD-Landtagsfraktion meinte zu Lerchenbergs Rücktritt übrigens:

“KZ-Vergleiche sind zum Glück nun einmal inakzeptabel, generell und für jeden.”

Generell und für jeden? Das dürfte die akademische Erforschung und pädagogische Vermittlung der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik ziemlich erschweren…

Read the rest of this entry »

Et tu, Martenstein

“Ich werde meine Verteidigung vor Gericht auf Godwin aufbauen. Ich werde sagen, dass ich eben ein Kind meiner Zeit bin, und werde nachweisen, dass Angela Merkel und Peer Steinbrück, vor allem aber Air Berlin viel weniger mit den Nazis zu tun haben als diese fanatischen Radfahrer mit ihrem bedingungslosen Glauben an die historische Überlegenheit ihrer Sache. Meinen Vergleich, werde ich sagen, bedaure ich zutiefst, aber nur aus künstlerischen Gründen, weil er unoriginell ist.”

via Martenstein: Über Nazi-Vergleiche | Gesellschaft | ZEIT ONLINE.

Posted in Nazivergleich. Comments Off on Et tu, Martenstein

Zum Hitlervergleich hats nicht ganz gereicht…

…trotzdem ein Stück für Cohus Sammlung:

"Die Piraten sagen, sie seien nicht links und nicht rechts. Dass auch Mussolini sich so präsentierte, wissen sie nicht und wundern sich nun, warum Faschisten ihre Partei interessant finden."

(Jörg Sundermeier vertritt in der taz die Contra-Position zu Piratenpartei)

Posted in Nazivergleich. Comments Off on Zum Hitlervergleich hats nicht ganz gereicht…

A majore ad minus

Nur mal als kleine Erinnerung: der Vatikan hat schon ganz andere Leute nicht exkommuniziert. Ja, mag da der unbedarfte Ungläubige oder Protestant fragen, was muss man denn dann noch anstellen, um exkommuniziert zu werden?
Schreckliches,  Unaussprechliches!

Posted in Kollektivneurose, Nazivergleich. Comments Off on A majore ad minus

Better than Vista

Vermutlich haben schon alle Menschen, die xkcd gut finden, diesen Webcartoon in ihrer Favoritenleiste, oder in ihrem RSS-Feed, oder auf dem handbeschriebenen Zettel, auf dem sie ihre Lieblings"homepages" notieren, jaha! Trotzdem muss ich, verzweifelt verharrend in meiner Hoffung darauf, dass es bald wieder ein verwendbares Microsoft-Betriebssystem geben wird, und vor allem aufgrund einer gelungenen Hitler-Referenz, die mein Sammlerherz jubeln macht, heute mal drauf verlinken. (Mein Lieblings-xkcd ist übrigens das da.)

Only in America

Ann Coulter, ein konservatives bzw. teilweise in Richtung Wahnsinn tendierendes Kommentatorinnen-Phänomen, ist der Meinung, dass Obamas Verbindungen zu fragwürdigen Gestalten von der Presse nicht ausreichend durchleuchtet werden. Sie illustrierte dies anschaulich:

“I feel like we are talking to the Germans after Hitler comes to power, saying, ‘Oh, well, I didn’t know,’ " (YT) (*)

Aber Obama ist nicht der einzige, der bei Coulter sein Fett wegkriegt. Auch der schöne Spruch

"I’m not comparing McCain to Hitler. Hitler had a coherent tax policy." (Huffington Post)

wird ihr zugeschrieben. In der Tat hat Coulter inzwischen einen derart umfänglichen track record an Nazivergleichen, dass es fast unmöglich ist, überhaupt noch den Überblick zu behalten (ein Klassiker übrigens auch das Coulter-Hitler-Quiz, bei dem es zu erraten gilt, welches saftige Zitat von wem stammt). Für uns Europäer und besonders uns Deutsche eine herbe Schlappe: Nazivergleiche, das muss man neidlos anerkennen, sind eines der zahlreichen Felder, in dem die U.S.A. durch Top-Performer wie Coulter einfach unangefochtene Weltspitze sind.

[(*) Danke an meinen NY-Korrespondenten für den Hinweis!]

(Foto: Kyle Cassidy, Wikimedia Commons)

Decline of a Nation: Spot On

Ach komm, das da? Matt, schwach, harmlos. Was den schlagkräftigen Gebrauch von Nazivergleichen im richtigen Moment und angemessenen Zusammenhang und mit unzweideutigem Biss angeht, sollte man sich lieber mal ein Scheibchen von den Briten abschneiden. Z.B. Frau Sheila New. Sie ließ ihr Haus graublau streichen. Leider steht es unter Denkmalschutz, deshalb wurde ihr von Amts wegen unter Androhung einer Geldstrafe mitgeteilt, sie müsse es wieder in den alten (gelben) Zustand versetzen. Der Daily Express zitiert sie mit diesen Worten:

"This is like the Nazis. They had rules and forced people to do things they didn’t want to."

Posted in Decline of a Nation, Nazivergleich. Comments Off on Decline of a Nation: Spot On

Jon Stewart zum Obama-Cover (inkl. Nazivergleich)

Posted in Nazivergleich. Comments Off on Jon Stewart zum Obama-Cover (inkl. Nazivergleich)

“Jede Wahrheit braucht einen Mutigen, der sie ausspricht”

So das Bild-Mantra. Allerdings deutet man es in der Redaktion selbst meist so: jeder Schocker, der Leute aufregt, muss notwendigerweise von einem mutigen Menschen geäußert worden und damit auch wahr sein. Und man strengt sich bei der Bild verdammt an, "mutig" in diesem Sinne zu sein.
Daher traut sich ein Bild-Kolumnist namens Nikolaus Fest auch, in einem Anti-Gysi-Artikel eine ziemlich mutige Massenmördervergleichsoverkillstrategie zu fahren, um die stählerne Wahrheit seiner These (Gysi=Satan) zu untermauern:

"Auf andere Heilsbringer angewandt, ließen sich schöne neue Biografien verfassen. Stalin ohne die Karussell-Pferdchen Gulag, Deportationen und Kulackenmord; Pol Pot ohne die „killing fields“; und auch unser Adolf wäre in dieser Betrachtung vermutlich ein famoser Kerl, wenn nicht immer der Vorwurf des Judenmordes im Raum stehen würde." (Bild)

Es gibt da noch so nen Spruch. "Mit Kanonen auf Spatzen schießen". Angesichts des Artikels über Gysi in der Zeit, auf den Fest es abgesehen hatte bei seiner Analogie, kann man das vielleicht sogar umwandeln zu "Mit Panzerfäusten auf nicht vorhandene Amöben feuern." Ziemlich mutig.

(Danke für den Hinweis, Thersites!)

Posted in Gedrucktes, Nazivergleich. Comments Off on “Jede Wahrheit braucht einen Mutigen, der sie ausspricht”