“Jede Wahrheit braucht einen Mutigen, der sie ausspricht”

So das Bild-Mantra. Allerdings deutet man es in der Redaktion selbst meist so: jeder Schocker, der Leute aufregt, muss notwendigerweise von einem mutigen Menschen geäußert worden und damit auch wahr sein. Und man strengt sich bei der Bild verdammt an, "mutig" in diesem Sinne zu sein.
Daher traut sich ein Bild-Kolumnist namens Nikolaus Fest auch, in einem Anti-Gysi-Artikel eine ziemlich mutige Massenmördervergleichsoverkillstrategie zu fahren, um die stählerne Wahrheit seiner These (Gysi=Satan) zu untermauern:

"Auf andere Heilsbringer angewandt, ließen sich schöne neue Biografien verfassen. Stalin ohne die Karussell-Pferdchen Gulag, Deportationen und Kulackenmord; Pol Pot ohne die „killing fields“; und auch unser Adolf wäre in dieser Betrachtung vermutlich ein famoser Kerl, wenn nicht immer der Vorwurf des Judenmordes im Raum stehen würde." (Bild)

Es gibt da noch so nen Spruch. "Mit Kanonen auf Spatzen schießen". Angesichts des Artikels über Gysi in der Zeit, auf den Fest es abgesehen hatte bei seiner Analogie, kann man das vielleicht sogar umwandeln zu "Mit Panzerfäusten auf nicht vorhandene Amöben feuern." Ziemlich mutig.

(Danke für den Hinweis, Thersites!)

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