Ann Coulter, ein konservatives bzw. teilweise in Richtung Wahnsinn tendierendes Kommentatorinnen-Phänomen, ist der Meinung, dass Obamas Verbindungen zu fragwürdigen Gestalten von der Presse nicht ausreichend durchleuchtet werden. Sie illustrierte dies anschaulich:
“I feel like we are talking to the Germans after Hitler comes to power, saying, ‘Oh, well, I didn’t know,’ " (YT) (*)
Aber Obama ist nicht der einzige, der bei Coulter sein Fett wegkriegt. Auch der schöne Spruch
"I’m not comparing McCain to Hitler. Hitler had a coherent tax policy." (Huffington Post)
wird ihr zugeschrieben. In der Tat hat Coulter inzwischen einen derart umfänglichen track record an Nazivergleichen, dass es fast unmöglich ist, überhaupt noch den Überblick zu behalten (ein Klassiker übrigens auch das Coulter-Hitler-Quiz, bei dem es zu erraten gilt, welches saftige Zitat von wem stammt). Für uns Europäer und besonders uns Deutsche eine herbe Schlappe: Nazivergleiche, das muss man neidlos anerkennen, sind eines der zahlreichen Felder, in dem die U.S.A. durch Top-Performer wie Coulter einfach unangefochtene Weltspitze sind.
[(*) Danke an meinen NY-Korrespondenten für den Hinweis!]
(Foto: Kyle Cassidy, Wikimedia Commons)
6. November 2008 at 16:24
Yop,den Pokal geben wir doch auch gerne weiter, oder?Sehr schön auch Godwin’s Law, das sich auf Diskussionen im Usenet bezieht, aber problemlos auf deutsche Talkshows, Herrn Broders Attacken und Foren-Threads jedweder Art angewendet werden kann.Für Fortgeschrittene gibt es dann noch "The Dodds Corollary":"When debating a particular subject, if a comparison or implied connection is drawn between the opponent’s argument and Hitler and the Nazi Party, the maker of that statement is automatically discredited and the debate is automatically lost by the person or group who referenced the connection to Hitler or the Nazis."