Die greise, treue Espressomaschine hat wohl mitbekommen, dass wir sie beim bevorstehenden Überseeumzug eiskalt zurücklassen wollten. Das hat ihr das Herz gebrochen. Oder lags an kalkiger Pumpensklerose durch jahrzehntelangen Gebrauch von “M-Wasser”? Mit einem lauten Kawumm und Blitzschlag schied sie jedenfalls heute morgen infarktartig aus dem Leben, nicht ohne noch eine unschuldige Küchensicherung mit in den Tod gerissen zu haben…
Nachdem die SZ neulich den Ballabeni zur “besten Eisdiele Münchens” erklärt hat, ist die Schlange dort nochmal gewachsen. Eure Cohu grummelt jedes Mal, wenn sie sich, aus der Stadt kommend, durch eine Hipster-Traube kämpfen muss. Sooo großartig ist das Eis dort eigentlich auch nicht, außerdem sind die anfangs noch gewöhnungsbedürftigen Sorten (wie Zitrone-Basilikum) inzwischen nichts Neues mehr.
Aber wie ich gerade aus der NYT erfahre, werde ich ja bald eine extrem experimentierfreudige Eisdiele in der Nähe haben: Humphry Slocombe in San Francisco. Dort gibt es Geschmacksrichtungen wie:
Nicht immer ist diese Innovationswut allerdings von Erfolg gekrönt:
“Godby’s ice cream can be alienating, too. When I first took my kids, they ordered Salted Licorice, took three licks and then threw their cones on the sidewalk. This is a familiar San Francisco parents’ tale. (…)
Hier findet sich ein exzellenter, ausführlicher Artikel über Orcas in Gefangenschaft, speziell geht es um Tilikum (29), der letztes Jahr im SeaWorld-Park Orlando seine Trainerin getötet und auch noch zwei andere Menschen auf dem Gewissen (?) hat. Erwartungsgemäß kein Gute-Laune-Stück. Wer kommt auf die Idee, Tiere, die mitunter Weiße Haie erlegen, zum Haustier machen zu wollen?
Ein Register der 42 Orcas, die weltweit in Gefangenschaft leben, gibt es hier, dort zu finden sind auch zahlreiche Fotos von Tilikum, der einem nach Lektüre des Artikels wirklich nur noch gründlich leid tun kann. Wenigstens eines ist tröstlich:
“In January 2002 the Miami Seaquarium stated that captive orcas are dying faster than they are being born, and as it is virtually impossible to obtain orcas captured from the wild, the business of exhibiting captive orcas may eventually disappear.” (Wikipedia)
Das amerikanische Maultier bzw. seinen Treiber – den mule skinner – hat Jimmie Rodgers 1930 in seinem Blue Yodel No. 8 (Mule Skinner Blues) unsterblich gemacht. Das Lied wurde unzählige Male neu interpretiert – etwa in der psychedelisch-hysterischen Version der Fendermen:
…oder der braven von Dolly Parton:
Wie es nicht anders zu erwarten war, gehört Amerika maultiermäßig zur absoluten Weltspitze. Die amerikanische Maultierindustrie (traditionell in Tennessee ansässig), hat über die Jahrhunderte Hochleistungshybriden hervorgebracht, die nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch in den Weltkriegen eine wichtige Rolle spielten. Aber Obacht: Das sind keine normalen Maultiere, sondern quasi bessere Pferde, die neben Spring– und Dressurpipipfax eben auch mal 150 Kilo tragen können, wenn’s denn sein muss. Diese amerikanischen Wundergeschöpfe waren sogar noch spät im 20. Jahrhundert ein Exportschlager:
Glaubt man Susan Orlean, dann war diese Aktion allerdings ein ziemlicher Schmarrn: am Bestimmungsort angekommen, verkümmerten die Monstermaultiere nach und nach, weil man nicht das richtige Kraftfutter für sie fand; und außerdem waren die dortigen Packtierzuständigen mit den tennesseeanischen Riesen total überfordert. Der typische Packesel im Mittleren Osten ernährt sich nämlich von Zwiebelschalen, Zeitungspapier und Plastiktüten. Und sieht dementsprechend aus:
Kein kräftiges Maultier weit und breit – kein Wunder, dass das nix wird da drunten. Aber vielleicht kann hier die Technik Abhilfe schaffen:
Zugegeben: das Vieh passt nicht ganz zum altmodischen Maultierjodler. Eventuell könnte ja Lady Gaga mal einen passenden Soundtrack für die Robo-Mules des neuen Jahrtausends rausbringen…
Warum, liebe Leser, musste ich bei dieser Schlagzeile eigentlich sofort an BoJo denken? Fehlalarm, es war lediglich der Bürgermeister von Leicester:
“As he stood up in front of a room full of schoolchildren to thank the organisers of an educational summer show, Colin Hall felt an unfamiliar draft as his trousers came loose and slipped down around his ankles. Hall, 46, suffered the embarrassing mishap on a visit to Southfields library in Leicester yesterday morning.(…) Witnesses who saw the incident at the event attended by pupils and teachers from three schools described it as “hilarious”.” (guardian.co.uk)
Aber wir sinds ja mittlerweile von den Engländern gewohnt, dass sie hin und wieder ganz unabsichtlich die sprichwörtlichen Hosen runterlassen…
Wenn der FC Bayern mal wieder einen mittelmäßigen Ami kaufen sollte, dann würde Cohu diesmal für Steve Cherundolo plädieren. Läppische zwei Millionen werden ja wohl noch drin sein, oder? Das ist quasi ein Fünfunzwanzigstel Ribery, und dafür dieses Lächeln!
Hat mich gerade im Fischkonservenregal erschreckt, in einer Kiste mit dem Aufdruck “Trau Dich!”. So heißt wohl diese unselige Produktlinie. Der Hersteller meint dazu:
“Ob für die kleine Stärkung zwischendurch oder das besondere Highlight am Abend: Die neuen handlichen 125g-Dosen machen sich auch unterwegs gut und sind genau richtig für Singles. Und sehen dabei noch richtig gut aus!” (Hawesta.de)
Alleinstehenden wird das Leben ja immer schwerer gemacht. Früher hatten Singles wenigstens noch One-Night-Stands, mittlerweile müssen für Deutschlands einsame Herzen gutaussehende (?!) Heringe mit Bananensauce als “Highlight am Abend” herhalten…da kann man ja gleich heiraten. Cohu wittert eine konserv-ative Verschwörung!
Gefunden auf der Rückseite einer Textkopie der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, 2. Abschnitt, angefertigt schätzungsweise um die Jahrtausendwende von einer bei den Jesuiten scheints sehr gelangweilten Cohu… (für Großversion aufs Bildchen klicken).