Aufg’merkt!

Das finde ich wirklich mal beruhigend. Unsere Justizministerin Merk weist im Zusammenhang mit den unseligen Onlinedurchsuchungen darauf hin:

Dabei müsse der Öffentlichkeit jedoch deutlich gemacht werden, dass es auch aufgrund der technischen Möglichkeiten nur um Durchsuchungen bei schwersten Delikten wie Mord, Terrorakten oder Kinderpornografie gehe. (DLF)

Cohu fiel beim Hören dieser Nachricht fast aus dem Bett, vor Freude natürlich. Denn wenn es bei den Untersuchungen, sozusagen per definitionem Merkii, immer schon vorher feststeht, dass es einen Mord, Terrorplanung oder Kindesmissbrauch gab, kann man sich ja weitere Untersuchung, und eigentlich auch einen langen Prozess, sparen, und den Onlineuntersuchten direkt ins Gefängnis stecken. Mei, was man da an Steuergeldern sparen kann!

Zeit verlieren

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Cohu’s Allgemeine Verunsicherung

Spätestens seit der Fernseh-Doku über den sympathischen Bernd Stromberg, einem Schadensregulierer der Kapitol-Versicherung ("So .. wenn dir das Private unterm Arsch weg bröselt, wie son morscher Keks .. was haste denn da noch?? Da bleiben ja nur die Kollegen und wir sind ja hier praktisch sind wir hier ja eine große Familie.. ich bin der Vater, Erika ist die Tante, du bist die Tochter, sagen wir mal erste Ehe, adoptiert, dann können wir beide nämlich .. wär trotzdem kein Inzest.. nur rein platonisch natürlich.. Knick, Knack!"), jedenfalls sind Versicherungen jetzt ja ein richtig spannendes Thema. Cohu springt sozusagen auf den fahrenden Zug auf und präsentiert Euch zwei brandheiße Versicherungsthemen:
Als erstes hier mal eine Geschäftsidee aus Indien, die man in Anbetracht der Seltenheit von Fahrscheinkontrollen und angesichts der horrenden Ticketpreise auch mal im MVV-Gebiet anbieten könnte, nämlich die "Schwarzfahrer-Versicherung", die in Bombay gerne anstelle von Billets gekauft wird:

"No one actually buys a ticket, but you can buy ‘ticket insurance’ from private entrepreneurs who work at the entrance of the station.  The ‘ticket insurance’ is about half the price of a regular rail ticket.  It gives you a guarantee that, in the extraordinary event that you are booked by a railways inspector for taking a free ride, your fine will be paid.  A relative was once booked and the ticket insurer paid the fine exactly as promised." (Sydney Morning Herald, via Marginal Revolution)

Ich befürchte aber fast, dass jemand, der ein solches Geschäft in einem Münchner U-Bahnhof aufziehen würde, sich von den Herren in Grün noch schneller vorgeknöpft würde als ein Rastaman mit seltsam riechender Zigarette oder ein auf der Leo in die falsche Richtung fahrender Radler, und das will was heißen. Der Vertrag wäre sittenwidrig und die Versicherungssumme damit nicht einklagbar, oder was sagen die zahlreichen Juristen unter meinen Lesern dazu? Selbst wenn: Sittenwidrigkeit des zugrundeliegenden Vertrags muss, wie wir aus anderen Bereichen (außerhalb des Sperrbezirks) wissen, ja noch lange nicht der Todesstoß für ein Gewerbe sein.
Aber nun zu ernsteren Problemen, die durch Unter-Versicherung entstehen könnten:

"Nach dem Atomgesetz sind Schäden, die von deutschen Atomkraftwerken ausgehen, nur bis zur Höhe von 2,5 Milliarden Euro abgedeckt. Nur für einen Teil dieser Deckungsvorsorge müssen die Betreiber tatsächlich eine Haftpflichtversicherung nachweisen." (www.atomhaftpflicht.de)

Selbst eine Dyskalkulikerin wie Cohu kann sich an den, äh, mehreren Zehen des linken Fußes ausrechnen, dass die Schäden, die bei einem Atomunfall entstehen würden, ichsagjetzteinfachmal, um ein Vielfaches höher ausfallen könnten. Ich bin jetzt wirklich keine Atomkraftgegnerin, aber warum, in Gottes Namen, werden ausgerechnet Atomkraftwerksbetreiber von der Haftung befreit? Ist es wirklich so ‘ne gute Idee, für die Herren eine Anreizsituation zu schaffen, in der Sicherheitsmaßnahmen in Atomkraftwerken sich finanziell einfach nur bis zu nem gewissen Punkt lohnen? Da sich andere auch diese Frage stellen, gibt es eine Unterschriftenaktion für volle Haftpflicht, getragen u. A. vom Bund Naturschutz in Bayern und dem BUND  (auch online). Interessant finde ich diese Aktion insbesondere deshalb, weil sie m.E. nicht davon abhängt, dass man kategorisch oder ideologisch "gegen Atom" ist – es geht einfach um eine, wie der Ökonom so schön sagt, Internalisierung von Externalitäten, abstrakt gesehen um den Abbau einer monströsen Subvention für einen einzelnen Wirtschaftszweig, und sowas findet doch jeder gut. Also es sei denn, einer von Euch besitzt oder leitet ein Atomkraftwerk. In dem Fall würde ich verstehen, dass er nicht unterschreibt; ihn aber dringend bitten, sich um die Sicherheit in seiner Anlage zu kümmern statt hier am hellichten Vormittag idiotische Blogs zu lesen!

(Bild: Wikimedia Commons)

Europaganda

Europa, wird ja immer wieder geunkt, hat keinen guten Ruf mehr. Der europäische Bürger fühlt sich von Brüssel ignoriert! Vollkommen zu Unrecht, schließlich ist jeder einzelne Brüsseler Beamte jeden Tag seines Berufslebens damit beschäftigt, das Leben jedes einzelnen EU-Bürgers bis ins kleinste Detail zu regeln. Und dann lehnen diese Volldeppen doch tatsächlich die EU-Verfassung ab!
Den Missverständnissen von seiten der widerwilligen EU-Bürger sollte jetzt (naja, eigentlich schon seit Ende 2005) mit einer – wie könnte es anders sein –  ganz, ganz groß angelegten Initiative entgegengewirkt werden. Sie trägt den schönen Namen "Plan D". "D" könnte für was lustiges stehen, für Destruktion, Dussel, Donald oder Dukannstmichmal, aber in Wirklichkeit heißt es: Demokratie, Dialog und Debatte. Gähn! Na gut, quälen wir uns trotzdem durch den Text auf einer der unzähligen Euro-Projekt-Seiten:

Die Kernidee des Kommunikationsplans besteht darin, dass den Mitgliedstaaten geholfen werden soll,nationale Debatten über die Zukunft der Europäischen Union anzustoßen. (…) Europa ist das Projekt kleiner politischer Eliten gewesen“, räumte Wallström ein. Aber angesichts der Tatsache, dass „Menschen heute gebildeter und besser informiert sind“, sei es an der Zeit, dass sie stärker einbezogen würden.

Ob sie da die Leute nicht überschätzt? Ich mein, die meisten sind, wie wir alle wissen, doch relativ blöd und schlecht informiert. Also, schau Dir mal das Fernsehprogramm eines Durchschnittsnachmittags an, oder diese U-Bahn-Fressen. Wenn man ehrlich ist: so eine, äh, gaaaaaanz, gaaaaanz indirekte Demokratie wäre doch vielleicht besser geeignet. Und damit die Leute beschäftigt sind, finanzieren wir ihnen nach dem Plan D von unseren mühsam eingetriebenen Europamillionen noch so eine alberne Kampagne mit englischem Namen, äääh: Speak Up Europe. Und da die Leute eh so blöd sind, bauen wir ihnen da noch ein Flashfilmchen (bitte betrachten!) ein, das ihnen die Vorteile Europas nochmal richtig ohne viel Text erklärt.

Und an diesem Punkt, hoffentlich, hoffentlich, versinken wir vor Scham tief in den Brüsseler bzw. Berliner Boden ob der Peinlichkeit, die wir da ins geduldige Internetz gestellt haben. Ca. 3-4 Meter tief, da gibts aber sicher eine EU-Norm. (Mal ernsthaft, was haben die sich bei dem Afrikaner und dem Asiaten gedacht? Und wieso sind die weißen Europäer alle Österreicher? Um Gottes Willen!).
Als Bonus für die, die es bis hier überstanden haben: Eurotik! (NSFW)

Völkerverständigung

Jajaj, über die irren Polen schimpfen, das kann jeder. Aber hat’s bei den Kaczynski-Brüdern eigentlich schon mal jemand im Guten probiert? Also, ihnen mal was nettes schenken oder widmen, z.B. ein Doppel? Cohu macht den Anfang!

Bohlen-Posse

Polen-Bosse

(Bilder: www.fiese-scheitel.de, www.queerty.com)

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Von Müllhunden und einer Reise in die Vergangenheit.

Wie ich via Toytown der SZ entnehme, ist es einem Hundebesitzer gelungen, seinen Zeckenteppich so zu trainieren, dass dieser Müll aufsammelt und sogar in Mülleimern entsorgt. Vielleicht ein Ansatz, unser Viertel und insbesondere den maxvorstädtischen Teil des E-Gartens endlich wieder zu entberlinisieren? Dazu müsste man dann nur noch städtischerseits die Mülleimer leeren, was aber anscheinend nicht so einfach ist.
Vielleicht wird ja Josef Schmid, der neuerdings überall plakatierte, hoffnungsvolle Kandidat für das Münchner Rathaus, endlich wieder für saubere Straßen sorgen. Mit eisernem Besen, wie es in der CSU Sitte ist!
Die Tatsache allerdings, dass in seinem Slogan “Was zählt ist München” für meinen Geschmack ein Komma fehlt, ist schon mal ein schlechtes Zeichen. Erschwerend kommt hinzu – Achtung, Cohu-exklusiv-Enhüllung – dass “Josef Schmid” (der Name kommt einem schon verdächtig artifiziell vor, oder?) nach Schaf “Dolly” und Hund “Snuppy” der erste menschliche Klon ist. Von wem, fragt ihr? Die Sicherheitsbestimmungen im geheimen Unions-Biotechnologielabor von Bad Wiessee sind streng. Aber ich habe es trotzdem herausgefunden. Die CSU will mit aller Kraft und ohne Kosten und Mühen zu scheuen zurück in die 50er.
Nochmal zu den müllräumenden Hunden. Der absolute Gipfel wären natürlich Hunde, die ihren eigenen Unrat wegräumen. Oder besser noch: einfach, wie andere Leute auch, ganz normal aufs Klo gehen. Kann doch nicht so schwierig sein! Youtube sei mein Zeuge: Katzen können es. Aber das ist der fundamental falsche Ansatz, Freundchen…

Wer hätte gedacht…

…dass unser Lieblingspolitiker (s. Abb. rechts oben) unseren Günni mal sicherheitstechnisch derart rechts überholt, dass der sich nur noch umschaut? Cohu jedenfalls nicht.

Recht und billig

Eine Initiative fordert, wie Spiegel Online berichtet, für Frauen einen niedrigeren Einkommenssteuersatz. Ein Hauptgrund für die Forderung:

“Frauen verdienen statistisch gesehen weniger als Männer. Da wäre das Modell niedrigerer Steuern für Frauen nur recht und billig.” (Spiegel Online)

Cohu ist da, von je her Doppel-X-Chromosomenträgerin, natürlich sofort dabei. Weiter geht noch Greg Mankiw, der ehemalige Ober-Wirtschaftsberater von Bush Jr.: er fordert in diesem Paper (Achtung, pdf, hier ein Abstract) die erhöhte Besteuerung von großen und Steuersenkungen für kleine Menschen, weil erstere statistisch gesehen mehr verdienen.(*) Auch hier kann ich, als Angehörige der kleineren Hälfte der Bevölkerung, nur sagen: wird gemacht!
Und jetzt entschuldigt mich, ich muss zum Treffen meiner Lobbygruppe für die Durchsetzung der totalen Steuerbefreiung für blonde, kurzbeinige, gerne Pizza essende Philosophiedoktorandinnen (DSKBPP)!

[(*) Zugegeben, Mankiws Aufsatz ist wohl eher als reductio ad absurdum des ganzen Konzepts der utilitaristischen Steuergerechtigkeit anzusehen. Die DSKBPP kämpft trotzdem weiter und bittet um Spenden!]

Anregung

Kann man zum Thema "G8" bitte, wo jetzt sonst schon jeder was dazu gesagt hat, auch mal einen feschen Fußballer befragen? Oder Gina Wild? Ich mein, wenn ich schon den Grönemeyer  mit seinem Geschwafel ertragen muss…Kicker und Pornodarstellerinnen hätten wenigstens optisch mehr zu bieten.

P.S. Bitte in Full Shot!

Schenk dem Böhmer einen Sohn

Das war wohl nichts

Immer mehr junge Frauen kehren den neuen Bundesländern den Rücken, so das Ergebnis von inzwischen schon mehreren Studien. Zu diesem Anlass wurde heute morgen der sachsen-anhaltinische Ministerpräsident Wolfgang Böhmer interviewt (Mp3 audio, Text).
Es tröstet Cohu zwar, dass man drüben dazugelernt hat (“Wir können die Menschen nicht einmauern”). Aber dass Herrn Böhmer zum Problem der Frauenabwanderung als allererstes einfällt, dass Sachsen-Anhalt dadurch “eine Müttergeneration verloren geht”, finde ich dann schon ein wenig erstaunlich.
Also, liebe Sachsen-Anhaltinerinnen: wenn ihr da drüben in erster Linie als Fortpflanzungssubstrat gesehen werdet, nur rüber mit Euch. Cohu und der münchner Arbeitsmarkt empfangen Euch mit offenen Armen.

(P.S. Psssst! Ich weiß auch, warum ihr in Wirklichkeit hier rüber kommt. Von wegen Arbeitsplätze… Thüringisch-Obersächsische Dialektgruppe. Nichts entmannt einen Kerl schneller als dieses Idiom. Obwohl in diesem Fall u.U. auch noch andere Dinge eine Rolle spielen könnten…)

(Bild: Ceridwen / Wikimedia Commons)

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