Offene Quellen

Riesensturmvogel geht proprietär vorStadt München, Du bist so toll. Nicht nur, dass Du grade vollständig auf Linux und OpenOffice umstellst, nein – jetzt funktioniert auch Deine Bürgerbüroseite nicht mehr mit Internet Explorer, sondern nur noch mit dem Firefox! Ein voller Erfolg im Kampf gegen den militärisch-industriellen Komplex und den irren Mr. Ballmer.

Ich aber warte immer noch auf den Wechsel Münchens von QUERTY zu Dvorak. Herr Ude – wie lange sollen die Angestellten der Stadtverwaltung noch die Gesundheit ihrer Vagina synovialis tendinis für ein unergonomische, anachronistische Tastaturbelegung aufs Spiel setzen? WIE LANGE NOCH?

(Bild: Constantine/Wikimedia Commons)

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Was fehlt

In Amerika gibt es keinen Quark. Wenn ich das gewusst hätte…

WM-Doppel

Kelpgarten

Gelbkarten

(Bilder: Aquaimages, Wikipedia Commons/Wikipedia Commons)

A couple of things America got right.

In den “Staaten”(*) muss sich Cohu, bzw. ihr designierter Chauffeur, ein Auto zulegen. Gar nicht so einfach, wenn man noch nie eines hatte. Gottseidank wird uns die Entscheidung erleichtert durch diese Werbung, die passenderweise vor dem USA-England-Spiel gesendet wurde:

Ein Dodge Challenger muss es sein! Schließlich sollen die ganzen Pelikane und Delphine nicht umsonst gestorben sein. (OK, vermutlich wird es eher sowas, aber man wird ja noch träumen dürfen….)

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Das kurze Zeitalter der CDs…

…ist vorbei. Zumindest in Cohus Haushalt, habe alles Brauchbare bei Momox verscherbelt und den Rest weggeworfen. Wenn das nur bei Büchern auch so einfach wäre…einige Schmuckstücke ausgenommen, die dann in einer schönen Vitrine ihren Platz fänden, gefällt mir die Vorstellung, irgendwann alles Gedruckte auf einem Kindle o.ä. unterzubringen und mich von den Billyregalen zu verabschieden. Unter deutschen Geisteswissenschaftlern und Bildungsbürgern darf man das ja kaum sagen, aber: Ich finde Bücher nicht soooo toll. Ihren Inhalt natürlich schon, manchmal.

Grenzerfahrung

Bezwungen!

Es gibt bestimmte Arten von Erfahrungen, die muss man selbst machen, die sind nicht aus zweiter Hand zu erwerben. Dazu gehören neben Pipifax wie Nanga Parbat und Einhandsegeln traditionell der Genuss von Drogen, das Zeugen und/oder das Gebären von Kindern und das Sterben – aber auch die Lektüre mancher Bücher. In diese Kategorie fällt zweifellos der amerikanische Antikommunismus-Klassiker Atlas Shrugged von Ayn Rand: Das muss man erlebt haben. So wie Cohu in den letzten, äh, geschätzt 5 Monaten. Ich gestehe –  ich musste zwischendrin zur Erholung immer wieder andere Bücher lesen, so wie der Extremalpinist in der Todeszone ab 7000 Metern ab und zu einen tiefen Zug aus der Sauerstoffpulle nimmt – aber jetzt ist es vollbracht. Ich bin nach dieser Tortur dem Amerikanischen Wesen, und vor allem dem Wesen des Kapitalismus, nun so nahe, dass Obama mir, meritokratisch gesprochen, eigentlich stante pede die Greencard überreichen müsste. Stattdessen bekomme ich ab August den Status eines non-resident alien, noch dazu mit einem dependent visa, Unverschämtheit.

Böse Zungen behaupten, Atlas Shrugged sei das schlechteste Buch, das je geschrieben wurde. Das halte ich für übertrieben, es gibt schließlich noch Ken Follett und, wie mancher anmerken wird, im deutschen Sprachraum einen gewissen “Herrenschmuckträger, der sich aktiv entschieden hat, in der Öffentlichkeit mit einem Klobrillenbart aufzutreten”. Außerdem nötigt die Heldin des Buches,  Dagny Taggart, dem Leser doch gewissen Respekt ab: Sie hat ein unter literarischen Heldinnen wohl einmaliges Selbstbewusstsein, eine Eisenbahnlinie, und last but not least wilden Sex mit den tollsten Kerlen. Abgesehen von diesen marginalen Vorzügen weist Atlas Shrugged wohl den krassesten Quotienten zwischen literarischer Qualität und Verkaufserfolg auf, der dem Romanleser je untergekommen ist: trotz haarsträubender Miserabilität steht es 53 Jahre nach seinem Erscheinen bei Amazon immer noch auf Rang 154, Tendenz steigend!

Als markerschütternd schlechtes Buch mit großem Erfolg beim Publikum hat Atlas Shrugged natürlich hunderte von Rezensenten auf den Plan gerufen – die meisten von ihnen wutschäumend, wobei Whittaker Chambers’ Rezension aus dem Erscheinungsjahr des Buches besonders hervorsticht und kulminiert in der Feststellung:

…From almost any page of Atlas Shrugged, a voice can be heard, from painful necessity, commanding: “To a gas chamber — go!”

(Whittaker Chambers: Big Sister is Watching You, 1957)

Umso erstaunlicher übrigens, dass der Wälzer zwar irgendwann ins Deutsche übersetzt wurde, aber schon seit ewigen Zeiten vergriffen und in Deutschland selbst unter Amerikanisten quasi unbekannt ist. Neulich stand mal ein Mini-Artikel darüber in der SZ am Wochenende (natürlich nicht online verfügbar), das war aber auch schon alles. Der Möchtegern-Amerikaversteher muss sich weiterhin durch den englischen Text quälen, bis das Buch 2011 endlich verfilmt wird. Für die Lesefaulen gibt es hier eine stark gekürzte Fassung.

Rankings

“Wie aber wird Leistung in der Wissenschaft gemessen? Welche wissenschaftliche Leistung ist höher einzustufen: die Entdeckung des Penicillins durch Alexander Fleming oder die These Max Webers vom Protestantismus als Beförderer des Kapitalismus? Diese Frage ist schlicht unsinnig. (…)”

Akademische Rankings: Die Tonnenideologie der Forschung – FAZ.NET.

Kombiniere: Prof. Kieser hatte noch nie eine Streptokokkeninfektion.

(Um Neugierigen die Suche zu ersparen – der Ranking-Kritiker steht im Handelsblatt-Ranking immerhin auf Platz 13).

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Kickin’ Ass

“I don’t sit around talking to experts because this is a college seminar,” Obama continued. “We talk to these folks because they potentially have the best answers, so I know whose ass to kick.”

Obama looking for ‘whose ass to kick’ – CNN.com.

Der hat wohl zuviel “A Bit of Fry and Laurie” geschaut! Denn schon 1992 hieß es dort in einer bösen Ami-Verarsche:

“Although people tell you that this planet’s dyin’ fast
Well I ain’t seen a problem yet can’t be solved by kickin’ ass.”

(There ain’t but one way – Hugh Laurie & Stephen Fry)

Total versaut

Seitdem sie ihren Überseeumzug ankündigt, ist Cohu schon mehrfach explizit vor der moralisch zersetzenden Kraft Amerikas gewarnt worden. Beliebt ist die Formulierung “Werd aber bloß kein Ami!”, meine Ärztin setzte noch eins drauf mit der Formulierung “Lassen Sie sich bloß nicht versauen von den Amis!”. Ich weiß nicht, ob meine Leser hinsichtlich meiner Persönlichkeitsentwicklung ähnliche Sorgen quälen, doch ich möchte dem schon mal beschwichtigend zuvorkommen: gerade erst habe ich mir eine große Vorratsdosis Old Europe geholt, bei einem Urlaub bei den cheese-eating surrender monkeys in Frankreich, ich bin also kulturell gefestigt. Siehe:

Was das Versauen angeht, ist man als Europäer ja nun beileibe nicht auf Amerikaner angewiesen, eher im Gegenteil. Zu Ehren des größten Versauers aller Zeiten, Marquis de Sade*, hat Cohu daher sein Heimatdorf Lacoste mit Schlossruine besucht und im “Café de Sade” einen Cafè frappé getrunken, also einen geprügelten Kaffee. Passt doch!

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Falter

Wissenschaftler an der Universität Berkeley haben diesen Roboter entwickelt:

Ich hoffe, den darf ich mir dann mal leihen. Noch besser fände ich allerdings einen Roboter, der Socken zum Trocknen aufhängt, die Sockenpaare zusammensucht und dann in der entsprechenden Schublade ablegt. Verwitwete und löchrig gewordene Socken müsste er, bevor ich mich über sie ärgere, diskret vernichten. Aber genug geträumt, anscheinend funktioniert ja noch nicht mal der Roomba so richtig gut…