An irreligious travesty

Angeregt von der Playlist Unheilige Nacht drüben im Moby-Dick-Blog: zunächst mal eines meiner Lieblingsweihnachtslieder überhaupt, Twelve Days of Christmas. Da es auf Youtube keine schöne Version davon gibt, habe ich die erstaunlichste rausgesucht. Die stammt vom Youtube Community Choir und entspricht qualitativ einem durchschnittlichen Youtube-Kommentarthread,(*) nur, dass man die wunderlichen Menschen dahinter auch noch sehen und hören kann – der Wahnsinn also:

Aber Obacht, sagt jetzt der Freund angelsächsischer Kultur, was heißt hier “unheilig”? Die aufgelisteten seltsamen Weihnachtsgeschenke sind doch angeblich religiöse Symbole und ihre Aufreihung dient als Eselsbrücke für junge Katholiken, die im England vergangener Zeiten den Katechismus auswendiglernen wollten, dies aber aufgrund der Verfolgung ihrer Religion nur in abstrusen Chiffren wie Rebhühnern und Birnbäumen konnten. So hab ich das jedenfalls mal gehört. Unfug, sagt aber die Wikipedia, bzw. das darin zitierte Oxford Dictionary of Nursery Rhymes:

The meaning of “The Twelve Days of Christmas,” if it has any, has yet to be satisfactorily explained. “Suggestions have been made that the gifts have significance, as representing the food or sport for each month of the year. Importance [certainly has] long been attached to the Twelve Days, when, for instance, the weather on each day was carefully observed to see what it would be in the corresponding month of the coming year. Nevertheless, whatever the ultimate origin of the chant, it seems probable [that] the lines that survive today both in England and France are merely an irreligious travesty. (Wikipedia: The Twelve Days of Christmas)

…und damit für unseren Zweck des unheiligen Singens perfekt geeignet. Genauso wie dieses doch eher weltliche Lied, das allerdings wirklich nur für ganz besondere Anlässe geeignet ist:

(*) Wohl nirgends sonst im Internet ist die Qualität der Kommentare derart konstant unterirdisch. Für besonders empfindliche Youtube-Besucher gibt es inzwischen sogar ein Firefox-Addon namens  “YouTube Comment Snob”, das Kommentare mit, wie der Ami so schön sagt, profanity, Rechtschreibfehlern oder übertriebener Interpunktion aussortiert…

3 Responses to “An irreligious travesty”

  1. FloSch Says:

    Um so nette Sachen auf Youtube zu finden, muss man wohl krank daheim liegen 😉

  2. Wolf Says:

    Und wozu man mit seinen Listen alles anregen kann 🙂 Da kann ich ja jetzt hier die ganzen unheiligen Vierzeiler ablassen, die ich bei mir zum Wohle meiner Suchbegriffe verkniffen hab 😉

  3. cohu Says:

    Dann muss ich aber auch noch diese kulturlose Version der 12 days posten…


Comments are closed.

%d bloggers like this: