Sinniges zum Armutsbericht

Ein interessanter Artikel über den "Armutsbericht" von unserem tapferen Ahab aus der Poschingerstraße findet sich bei der Wirtschaftswoche:
"Zunächst einmal stimmt es nicht, dass jeder achte Deutsche arm ist. Wäre diese Aussage korrekt, käme der deutsche Sozialstaat der im Grundgesetz und im zwölften Sozialgesetzbuch festgelegten Aufgabe, die Würde des Menschen durch seine Sozialleistungen zu sichern, nicht nach. Im Armutsbericht findet man eine solche Aussage auch gar nicht. Dort ist von „Armutsrisiko“ statt von Armut die Rede, das ist ein Unterschied."
(…)
"Zweifel an der Interpretation der Zahlen sind auch insofern angebracht, als die dargestellten Entwicklungen sich nicht auf Pro-Kopf-Einkommen, sondern auf das „bedarfsgewichtete Einkommen“ beziehen. Dabei wird unterstellt, dass zwei Singles zusammen ein Drittel mehr Einkommen brauchen als ein Paar. Das ist nicht unplausibel, impliziert aber, dass die zitierten Verteilungsmaße eher die Ausweitung gesellschaftlicher Wunschvorstellungen als ökonomisch bedingte Versorgungsdefizite widerspiegeln. Das sonst in der Statistik gültige Prinzip, das Faktum vom Werturteil zu trennen, wird bei der Armutsstatistik durchbrochen."

Beim echten Ahab bin ich inzwischen übrigens schon bei Kapitel 99.

(Bild: Wikimedia Commons)

3 Responses to “Sinniges zum Armutsbericht”

  1. Wolf Says:

    The Doubloon? So viel zur "Umverteilung zugunsten sozial Schwacher […], da die Einkommensverteilung der Marktwirtschaft sehr ungleichmäßig und ungerecht" ist…

  2. cohu Says:

    Die Dublone würde wohl umverteilungsmäßig nicht viel reißen, stellt aber in den Augen des Wirtschaftswissenschaftlers ein besonders effizientes Mittel zur Erreichung des Ziels (Weißwaltötung) dar und wäre somit ganz in Sinns Sinne. Die Auslobung eines Preises für bestimmte Leistungen wird ja heute im Wirtschaftsleben auch rege und vor allem auch erfolgreich genutzt (siehe "Netflix Prize", eine Million für den Mathematiker, der den Empfehlungsalgorithmus des Netflix-DVD-Verleihs um 10% verbessert; oder Google Lunar X-Prize, bis zu 20 Millionen ausgelobt für erfolgreiche private Mondreisende).Leider weiß ich noch nicht, bei wem die Ahabsche Dublone landen wird bzw. ob sie überhaupt in diesem Sinne als Incentive wirksam werden wird, da muss ich noch weiterlesen.

  3. Wolf Says:

    Ich glaube irgendwas zu verstehen, werde das aber unbedingt für Kapitel 99 klauen, falls wir dich bis dahin noch nicht fest schanghait haben .ò)


Comments are closed.

%d bloggers like this: