Gestern betrat Cohu erstmals das reizende Lokal & Theater Heppel & Ettlich. In diesem sympathischen Gemäuer trat nämlich das Trio Kabarest auf, dessen eines Drittel ich schon seit Jahren die Freude habe, in einer an Verwandtschaft grenzenden Bekanntschaft kennengelernt haben zu dürfen (tschulligung, ich hab heut schon vor 9 Sloterdijk gelesen – das Hirn ist wund). Also, es ging um das Thema "850 Jahre München", genauer gesagt um Lieder über u.a. Bier, Transrapid, Bier, Bieseln, Klimawandel, Weißbier, den Hundemetzger von Giesing und natürlich die Liebe ("Ich bin der Fuchsschwanz – Du bist die Antenne") und Tod (Rock’n’Roll von motorisierten Gehwägelchen). Das "Theater" (das eigentlich eher ein Nebenraum ist) war zu Recht ausverkauft, die Stimmung zu Recht gut, bis auf einen Dialektfaschisten, der schon im ersten Satz die zu hochdeutsche Aussprache von Giesing, pardon: Giasing lautstark bemängelte. Aber das brachte einen schon in die richtige münchnerische Stimmung, um z.B. tiefsinnige Lieder über die wahre Bedeutung des Grants überhaupt aufnehmen zu können. Also rundherum: Cohu-Prädikat. Am 1., 2., und 3. Mai ist das Programm nochmal zu sehen und hören (heute auch, aber schon ausverkauft). Ein Besuch im Heppel in der Kaiserstraße lohnt aber auch unabhängig vom Spielplan. Für Raucher gibt es im "Theater" ab 22:30 einen Club – und für gesundheitsbewußtere Gäste frische Fleischpflanzl.
Übrigens: wer sich einem zwangsironischen Provinzdistanz-Habitus verpflichtet fühlt, wird sich weder bei "Es kann nimmer besser werden" noch im Gastraum des Heppel wohlfühlen. Er oder sie kann aber gottseidank auch einfach zuhaus bleiben und Martenstein lesen oder glotzen. Ist auch lustig.
26. April 2008 at 10:22
Ich mag das Heppel ja sehr. Und Kabarest klingt gut…
1. May 2008 at 00:59
Meine Güte, ist das peinlich…Da tritt meine Nachbarin (mit Sicherheit ein anderes Drittel) wieder mit einem neuen Programm auf, und ich kriege es nicht mit. Nun, wir sehen uns auch kaum.Auf jeden Fall hast Du die richtige Lokalität ausgewählt, denn das Heppel & Ettlich ist ihre Hausbühne. Und Kabarest (die vor über 15 Jahren Udo Jürgens griechischen Wein zu Mittlerer Ring umgedichtet haben) ist sowieso hervorragend.An dieser Stelle möchte ich noch erwähnen, daß ich acht Jahre einmal im Monat am Sonntag vormittag Kinderfilme (16 mm, nix DVD!) im Heppel & Ettlich vorgeführt habe.P.S.: Magst Du die URL meiner Seite links mal ändern? 😉
1. May 2008 at 06:25
Ah ja, klar, den Stadtneurotiker kann ich mir gut im Heppel vorstellen 😉 Nächstes Blogtreffen mach ma dort!Und der Link: meine Blogroll ist ja insgesammt ein Saustall (sind auch einige gar nicht drin z.B. die Helga, andere wiederum veraltet etc…). Das kann ich leider selbst nicht editieren, daher das Chaos. Ich muss jetzt mal die IT (momentan verreist…) dazu bringen, dass sie mir da was bastelt. Also Dein neuer Link wird bald eingefügt! So, und jetzt les ich erstmal Deine Tatort-Kritik 🙂
1. May 2008 at 06:31
P.S. Und Du kennst dann also das "zuagroaste" Drittel von Kabarest? Ist ja lustig.
1. May 2008 at 23:42
Mit dem Heppel & Ettlich bin ich quasi großgeworden. Als Kind ging ich dort ins Kinderkino, die ersten Kneipenerfahrungen sind unmittelbar mit den Berlinern verbunden, meine ersten Erfahrungen im "Service" verdanke ich der Kneipe, usw.Das letzte Mal war ich wohl vor über fünf Jahren dort, habe aber neulich von der Kneipe geträumt, nachdem eine junge Kollegin erzählte, daß sie dort war.Ja, ich kenne das "zuagroaste" Drittel, dessen bessere Hälfte ich Dir wärmstens empfehlen kann, wenn Du anspruchsvolle Reiseliteratur benötigst.So, bevor’s zu intim wird, höre ich lieber auf…
2. May 2008 at 01:25
Und beim Geobuch ist das dann der freundliche Herr über die Seekarten im Hinterzimmer…? Die Welt wäre doch ein Kaff.
2. May 2008 at 06:33
Geobuch ist mir natürlich ein Begriff. Also wirklich, je mehr ich über München erfahre, desto klarer wird mir: ich hätt auch in der Kleinstadt bleiben können. Als nächstes werden dann noch die Nachbarn anfangen, zu grüßen – Hilfe! 😉