Mir kam diese Theorie ja immer seltsam vor. Aber als ich bei Amazon nach einer Muskatreibe suchte und sage und schreibe 48 verschiedene Produkte vorgeschlagen bekam, musste ich gleich an die These von der “Qual der Wahl” als Gefahr für die Wohlfahrtsmaximierung im freien Markt denken:
“As economists, we tend to accept the principle that more choice cannot make us worse of. However, recent evidence from lab and field experiments suggests that more choice can inhibit decision making and reduce search in many situations, potentially reducing welfare. This paper provides a formal theoretical foundation for these observations (…).”
(Irons, Hepburn 2006: Regret theory and the tyranny of choice, .pdf.)
Cohu hat jedenfalls erstmal….gar keine Muskatreibe gekauft und verspürt daher einen deutlichen Wohlfahrtsverlust, insofern: plausibel, die Hypothese!
Hatte Marx etwa doch recht? Hat der freie Markt versagt? Denn im Sozialismus gibt es, sicherlich nur ein Muskatreibenmodell, das in einem volkseigenen Betrieb aus verschrotteten Luxusgütern der Bourgeoisie gestanzt wird. Einen Antrag auf Zuteilung einer Reibe kann man einmal im Jahr stellen und erhält das Teil (wenn Parteimitglied) dann nach ca 3 Jahren, wenn nicht aufgrund imperialistischer Aggression ein Aufrüstungsschub dazwischenkommt und man doch noch Panzer daraus schmieden muss! (Und Muskatnüsse gibts eh nicht, diese verwestlicht-halluzinogene Kolonialistenbeute, stattdessen Macisersatz aus gerösteten Kichererbsen).
Aber das alles ist ja wohl definitiv immer noch besser als diese Konsumtyrannei! 48 Muskatreiben!!!
27. January 2008 at 10:40
Aber was ist eine "Muska-treibe"???
28. January 2008 at 18:36
Endlich beweist das mal jemand. Ist schon mal jemand als Kind zum Metzger geschickt worden, weil "Rohwurst" fehlt, mit 48 oderwasweißichwieviel Sorten Salami konfrontiert worden, und zwar von einer ranzigen fränkischen Metzgermeisterin, nur echt mit kreisrunden Impfnarben auf dem Oberarm, und ganz ohne Wurst nach Hause gekommen?Hab ich, äh, mal gehört.
28. January 2008 at 21:55
Das muss ja auch ein beträchtlicher Wohlfahrtseinschnitt gewesen sein. Wo doch die fränkischen Wurstwaren über die Landesgrenzen hinaus einen so exzellenten Ruf haben!
29. January 2008 at 12:44
Das kommt daher, dass sie nur an einer fränkischen Metzgerin vorbei zu bekommen sind.