Ok, es scheint wirklich schwierig zu sein, einen Texteditor zu programmieren, der meinen wahnsinnig hohen Ansprüchen genügt: ich will ein über 100-Seitiges, vielfach untergliedertes Dokument erstellen und dann auch noch nachträglich was an den Gliederungsebenen ändern. Word 2003 bekommt in der Gliederungsansicht unerklärliche Zuckungen und ist nicht mehr ansprechbar (Epilepsie?). Word 2007 ist leider, was dieses Problem angeht, auch nicht fehlerfrei.
Vielleicht könnte man in Word ab der nächsten Version zumindest so eine Art "Beruhigungs-Clippy" einbauen, der in Momenten der Nutzerverzweiflung Pop-Ups mit relativierenden Kommentaren einblendet. In etwa sowas:
"Denk daran: Deine große Schwester musste noch auf einem schwarz-grün-Bildschirm mit Word-Versionen arbeiten, die noch nicht nach Jahreszahlen benannt wurden, sondern einstellige Nummern trugen."
"Denk daran: Deine Mutter musste ihre Arbeiten auf der Schreibmaschine tippen."
"Denk daran: Dein Vater konnte nicht mal selbst tippen, der musste seine Diss Deiner Mutter diktieren!"
"Denk daran: Deine Urururgroßeltern konnten vermutlich nicht mal schreiben."
"Denk daran: wäre Einhämmern in eine Steinplatte einfacher?"
So gesehen könnte man selbst für Word 2003 Dankbarkeit empfinden.
21. November 2007 at 12:38
Verwende halt LaTeX.
21. November 2007 at 12:50
Editoren gibt es nun wirklich wie Sand am Meer. Einige auch inklusiveReligion.Vim<a href="ftp://ftp.gnu.org/gnu/emacs/windows/">Emacs</a>Darkroom
21. November 2007 at 15:02
Es soll inzwischen sogar Kommentarsoftware geben, die es schafft, auch mehrere Links hintereinander einzufügen >:-( Vielleicht sollte die IT sich mal *darum* kümmern, statt hier blödsinniges Zeug zu kommentieren!Naja, Eure Editoralternativen sind sicher großartig, aber jetzt, wo ich es geschafft habe, dass das Ganze mit Endnote zusammen funktioniert, werde ich sicher nicht mehr umstellen. Außerdem haben die ja kein Clippy.
21. November 2007 at 18:47
blödsinniges Zeug?Die IT hat völlig Recht! Nimm Latex. Du brauchst vielleicht 5 Stunden um dich einzuarbeiten (und du hast ja wahrscheinlich bei Wörd auch nicht einfach drauflosgehämmert sondern schön Formatvorlagen und Stile definiert, Einzelkapitel in Einzeldateien usw) und die Sachen zu verstehen die für deine Diss relevant sind und dann kannst du arbeiten ohne dir einen Kopf um das Layout machen zu müssen.Und dafür gibts auch hübsche Editoren wie proton oder texnic-center mit syntaxhighlighting und pipapo.
21. November 2007 at 19:35
LaTeX würde eh an meinem Reference Manager scheitern. Endnote ist einfach ziemlich gut auf Word abgestimmt…sowas wie direktes Einfügen von Fußnoten kriegt man in LaTeX wohl kaum hin, und darauf bin ich schon angewiesen.Insgesamt bin ich außerdem keine große Anhängerin des formatunabhängigen Arbeitens, d.h. ich hätte schon gerne WYSIWYG, und da wird mir dann immer gesagt, entweder Endnote *ohne* WYSIWYG, oder man kann gleich bei Word bleiben. Ich glaube, das Ganze läuft momentan dank meiner rigide durchgehaltenen Formatierungs-Beschränkung (bis auf das Problem der epileptischen Gliederungsansicht) ganz ok…
21. November 2007 at 21:44
JabRef?du kriegst ja quasi-wysiwyg: schreiben *tipptipptipp*, tex aufrufen *klick* und das ganze schön im pdf anschauen.Abgesehen davon konnte ich mich schreibemäßig mit reinem Text (ohne Formatierung) immer besser konzentrieren… Formatierungskram kann man dann machen wenn man grad schreibunwillig ist.
21. November 2007 at 22:33
Felix, ihr IT-Menschen entwickelt manchmal eine Begeisterung für schlichte Software, die ich nicht so ganz nachvollziehen kann. So ein Optimierungswahn!Mal ehrlich: es lohnt sich für die letzten 20 Seiten eines längeren Textes sicher nicht, sich, obwohl es keine großen Probleme gibt, eine komplett neue Textverarbeitung mit vollkommen anderem System und dann auch noch einen neuen Referencemanager beizubringen, von Importierproblemen mal abgesehen. Aber ich kenne diese Diskussionen ja schon von der IT. Ständig muss ich die davon abhalten, DAS NEUE PROGRAMM oder DAS NEUESTE UPDATE bei mir zu installieren…("ABER ES IST GANZ GANZ TOLL!!!") 😉
22. November 2007 at 14:24
zwei unterschiedliche sachen:- ja, für 20 seiten lohnt es sich nicht.Aber es ist schade, daß du bisher anscheinend nicht die Freuden des Arbeitens mit Tex kennengelernt hast.- Begeisterung für schlichte Software: Ja!Wenn ich einen Text schreiben will, dann will ich mich nicht um das Layout kümmern. Sondern um Inhalt und Struktur des Textes.Und eigentlich ist es das Gegenteil von Optimierungswahn. Sondern Festhalten an der guten alten Zeit 😉
22. November 2007 at 15:55
Word kann man ja durchaus so einstellen, das man sich während der Arbeit am Dokument nicht um Formatierungen kümmern muss (Dokument schützen und nur 3 Formatierungen zulassen…einfacher wird LaTeX auch nicht sein, eher schwieriger). Wenn man das nicht macht, wird es allerdings wirklich SEHR zeitaufwändig und lenkt vom Inhalt ab!
22. November 2007 at 18:50
ich würde sagen:same same but differenttex hat natürlich mehr credibility und ist hübscher. das mußt du einfach zugeben 🙂
22. November 2007 at 20:01
De gustibus :-)Ausprobieren werd’ ichs schon irgendwann mal, komme dann gerne auf Deinen Erfahrungsschatz zurück!