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Würde garantiert im Merhaba essen: Atatürk |
Cohu ist heute endlich einer Empfehlung des Stadtneurotikers nachgekommen und hat die "Taverne Merhaba", ein türkisches Restaurant im mir vorher auch nicht bekannten Franzosenviertel in Haidhausen, besucht. Nach ca. halbstündiger Parkplatzsuche (das Viertel ist ein sog. Parklizenzgebiet) kamen wir mit ziemlichem Hunger in ein erstaunlicherweise bis auf den Koch und den Kellner vollkommen leeres Lokal! Vermutlich lag’s an der Urlaubszeit oder dem Fußballspiel; ungemütlich war es aber trotzdem nicht in dem hellen, sehr klar und ohne viel Folklore relativ anspruchslos eingerichtetem Gastraum. Wir wurden mit ausgesuchter Freundlichkeit und Höflichkeit bedient. Dann gab es für die IT eine Art – hör weg, Kemal! – Bifteki, also natürlich die türkische Version davon, (Hacksteak mit Schafskäse gefüllt), und für mich eine auf der Zunge zergehende gebackene Aubergine, gefüllt mit Putenfleischwürfeln in einer Tomaten-Soße mit diesen dünnen hellgrünen türkischen Paprikaschoten. Alles, bis zum kleinsten Reiskorn und der milden Joghurtsauce, war – wie wir es ja inzwischen von der exzellenten türkischen Küche außerhalb der Dönerbuden gewohnt sind – absolut perfekt, was Konsistenz und Würzung anging, frisch, nicht zu fettig, nicht zu salzig, mit einfach unglaublichem Gemüse, wie man es in deutschen Lokalen selten findet (also auf jeden Fall was für Vegetarier!). Ein würdiger Münchner Ersatz für das Hamburger "Mangal," würde ich sagen, und sogar ganz ohne Diekmann.
Für die Durstigen: im Merhaba wird süffiges Oberbräu Holzkirchen ausgeschenkt, auf den Deckeln steht der griffige Werbespruch "Oben Schaum – Unten Traum" (vom Ringsgwandl wurde das Oberbräu, wie diese Seite berichtet, daher schon mal als "Epileptikerbier" bezeichnet).
Also: der Taverne Merhaba verleihe ich hiermit ein uneingeschränktes Cohu-Prädikat, und das will was heißen. Auf dass ab jetzt alle meine Blogleser nur noch dort essen und wir das nächste mal nicht alleine im Eck sitzen!
[Wenn Ihr Euch den Parkplatz-Trouble ersparen wollt: die nächste U-Bahn Station wäre glaub ich der Ostbahnhof.]
(Bild: Wikimedia Commons)
23. August 2007 at 13:05
Es freut mich, daß es Euch so gut geschmeckt hat. Empfohlen habe ich Euch aber die Taverna Diyar in der Wörthstraße. Im Merhaba war ich selber noch nicht, werde aber dort dank Deiner Kritik, die mir das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt, gerne mal einkehren…Und in Haidhausen ist’s wirklich schön, gell?
23. August 2007 at 13:37
Dass es in Haidhausen gleich mehrere türkische Tavernen gibt, hätte ich jetzt nicht gedacht…hatte Deinen ursprünglichen Kommentar nicht mehr gefunden und nur noch "Haidhausen" und "Taverne" in Erinnerung, und das war der erste Googlehit ;-)Spätestens nach dem Türkeiurlaub werden wir dann aber auch Dein Diyar ausprobieren; ich berichte! Und das Viertel ist wirklich ganz reizend, muss ich selbst als stadtbildtechnisch relativ verwöhnte Maxvorstädterin neidlos anerkennen.
23. August 2007 at 14:47
Nächste S-Bahn wäre Rosenheimer Platz, wenn man darauf bedacht ist, den Fußweg zu minimieren ;-)Vom Ostbahnhof aus sieht man aber natürlich mehr vom Haidhausener Franzosenviertel.Ansonsten werd ich deiner Empfehlung dann bei nächster sich bietender Gelegenheit mal folgen… auch wenn die türkische Küche ja keinen Schweinebraten bereit hält…
23. August 2007 at 14:56
Der Parkplatzsuche kann man dadurch entgehen, dass man ein für urbane Zusammenhänge geeignetes Verkehrsmittel wählt. Das sind zum Beispiel: die eigenen Füße, ein Fahrrad, öffentliche Verkehrsmittel oder Kraftdroschken. Insofern ist von mir keinerlei Mitleid für selbstgemachte (hausgemachte?) Probleme wie die Parkplatzsuche zu erwarten.
23. August 2007 at 18:16
Felix: vielleicht wäre dann eine kräftige Lammhaxe was für dich? Finde ich einen würdigen Ersatz für Schweinsbraten 🙂 Übrigens, wie ich festgestellt hab, fährt ja sogar noch ein Bus hin, der 100er hält nämlich am Ostbahnhof (und vor meiner Tür).Mr.Ford: Höre ich da etwa Neid heraus? Neid auf einen schönen, klimatisierten, großzügig proportionierten Jeep, mit dem auch in diesem "Sommer" Stadt- wie Landfahrten ein entspanntes Vergnügen sind, wo man sich auch mal (elektrisch!) zurücklehnen und die Radfahrer und Fußgänger beobachten kann, wie sie in Pfützen versinken und an Ampeln schwitzen?Tröste Dich, Harrison, unser dunkelgrünes Wunder-Mobil (Sitzheizung! Klimaanlage! Beides volle Fahrt für Idealbequemlichkeit!) ist nur geliehen und muss morgen schon wieder zurückgebracht werden. Der Globus kann aufatmen!
24. August 2007 at 13:42
Ich finde kleine Lämmchen zu niedlich um sie zu essen…
25. August 2007 at 15:03
Dann rate ich Dir, das hier lieber nicht anzuschauen 🙂
28. August 2007 at 21:10
Angesehen und trotzdem: das ist nicht niedlich, das ist einfach ein zu kleiner Schweinebraten.
29. August 2007 at 08:25
Bratenschwein, Bratenschwein, macht was immer ein Bratenschwein macht…