Freudsche und sonstige Fehlleistungen

Als ich heute nach Gorgonzola-Rezepten für Gnocchi-Soßen suchte, las ich mehrmals: Bauschimmel statt Blauschimmel. Vermutlich will mich mein Unbewußtes daran erinnern, dass ich mich lieber mal um die antimykotische Behandlung des immer noch gesundheitsschädlich müffelnden Wasserschadens in meiner Rumpelkammer kümmern sollte, statt in mühsamer Kleinarbeit Kartoffelnocken zu formen. Letztere sind mir übrigens – Fehlleistung Nummer 2 – zerfallen, so dass ich sie weggießen und als Abendessen Tortillachips und Buttermilch (“Wenns schee macht!”) genießen musste. Für die Nachwelt: “überwiegend festkochende” Kartoffeln sind für die Zubereitung von Kartoffelnockenteig ungeeignet, man braucht wohl tatsächlich mehlige. Na, vielleicht sollte ich einen Kochkurs bei Felix belegen!
[Nachtrag zur Fehlleistungtheorie: laut Freud ist übrigens, wenn ich ihn richtig verstehe, jede Fehlleistung (typisch: Versprechen, Verschreien, äh, -schreiben und Verlesen) eine “Freudsche”, d.h. hat einen tieferen Sinn, der in der Psyche verborgen liegt. Empfehle Euch zur Weiterbildung, Erbauung aber vor allem Erheiterung die Lektüre seiner “Psychopathologie des Alltagslebens” – inwieweit Freuds Theorien mit der Wirklichkeit korrespondieren, ist, angesichts seiner enormen, ausufernden Phantasie und Assoziationskraft und seines grandiosen Stils zumindest mir relativ wurscht]

Posted in Gedrucktes, Sprachliches. Comments Off on Freudsche und sonstige Fehlleistungen
%d bloggers like this: