All by myself

AskMefi Nutzer stellen Fragen, auf die es ankommt: Is it theoretically possible for a human hermaphrodite to self-impregnate?
Für Cohu in ihrer Eigenschaft als Chimärenforscherin sind Hermaphroditen schon deshalb interessant, weil es sich bei ihnen manchmal um Chimären handelt (nicht immer, wie sich Leser von Jeffrey Eugenides’ genialem “Middlesex” vielleicht erinnern können). Und zwar kommt es – ich darf kurz ausholen –  ja häufiger vor, dass Zwillinge im Mutterleib Zellen austauschen oder gar miteinander verschmelzen – dann hat der resultierende Organismus, bei dem es sich z.B. um einen des Dopings durch Fremdblutinfusion verdächtigten Radsportler handeln kann, auch später unterschiedliche Zellpopulationen im Körper. So ein Mikrochimerismus ist nicht selten. Auffällig wird der Chimerismus dann, wenn die Fremdpopulation irgendwo da unten angesiedelt ist und der verschluckte Zwilling dem anderen Geschlecht angehörte: dann kann es nämlich dazu kommen, dass funktionsfähige Ausrüstungsgegenstände beider Provenienz ausgebildet werden – siehe Abbildung (Intersexualität durch Chimärismus).
Jetzt aber zurück zur Frage des AskMefi-Nutzers: wenn man beide für die Fortpflanzung nötigen Seiten in sich vereint, kann man dann getrost auf einen Partner verzichten? Für hermaphroditische Kaninchen ist das anscheinend kein Problem:

“A true hermaphrodite rabbit served several females and sired more than 250 young of both sexes. In the next breeding season the rabbit, which was housed in isolation, became pregnant and delivered seven healthy young of both sexes. It was kept in isolation and when autopsied was again pregnant and demonstrated two functional ovaries and two infertile testes. A chromosome preparation revealed a diploid number of autosomes and two sex chromosomes of uncertain configuration.” Frankenhuis et al. (1990)

 

Hört sich wunderbar an im wahrsten Sinne des Wortes, dieser Rammler. Aber Menschen? Dieser Verdachtsfall liegt für eine Untersuchung leider viel zu lange zurück…
Wenn man fleißig genug googelt, scheint einem die Jungfrauengeburt übrigens selbst in heutigen Zeiten und bei Nicht-Hermaphroditen möglich zu sein, sofern man es richtig anpackt, nämlich mit veganer Ernährung – das verspricht zumindest der von Marianne Wex vorgelegte Titel: “Parthenogenese heute. Von der Urkraft der Frau, aus sich selbst heraus zu gebären, ohne Beteiligung eines zweiten Geschlechts.” Und jetzt obacht: “Nach einer Schätzung aus den USA kommt die menschliche Parthenogenese in der heutigen Zeit etwa so häufig vor wie die Geburt zweieiiger Zwillinge” (aus einem Frauenforum). So, meine Damen, dann, würd ich sagen, wird mal für Renteneinzahler gesorgt. Mit der Ausrede “Aber ich hab keinen Freund!” braucht mir jetzt keine mehr zu kommen!

One Response to “All by myself”

  1. Weltenweiser Says:

    Middlesex habe ich ursprünglich nur gekauft, weil der "Felsenkeller" in Berlin drin erwähnt ist. Es überzeugt aber auch sonst.


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