Jetzt hat doch die britische Regierung tatsächlich eine Werbekampagne für Bier unterbunden, in der ein Mann von spärlich bekleideten Frauen umgeben ist, und zwar, weil es Brauereien seit einiger Zeit verboten ist, ihre Produkte mit “seduction or social success” in Verbindung zu bringen. Hintergrund dieser Maßnahme kann ja wohl kaum sein, dass es sich dabei um die Vorspiegelung falscher Tatsachen handelt: der eine oder die andere wird bestätigen können, dass der gemeinsame Genuss alkoholischer Getränke tatsächlich die Wahrscheinlichkeit erhöht, attraktive Sexualpartner rumzukriegen (ob man sie dann im nüchternen Zustand auch noch so attraktiv findet, ist, zugegeben, eine andere Frage). Empirisch wird dieser Zusammenhang ja gerade durch Zahlen aus Großbritannien bestätigt: siehe dazu Teenagerschwangerschaften und Binge Drinking.
Auch stellt sich mir die Frage, wie man ein Produkt bewerben soll, ohne es in Verbindung mit “seduction or social success” zu bringen. Wenn schon ein Geschirrspülmittel offensichtlich nicht anders beworben werden kann als durch die Hervorhebung der Tatsache, dass es die sozialen und romantischen Erfolgschancen des Verwenders erhöht, was sollman denn dann zu Bier sagen? Dass es gut schmeckt? Ha.
Erstaunlich auch, dass der in der Kampagne so begehrte Biertrinker den Kopf eines Widders trägt (für mich als Chimärenforscherin natürlich hoch brisant). Dieses Detail bewertet die Brauerei noch als Entlastung in Anbetracht der vorgeworfenen Sexualisierung alkoholischer Getränke:
“It said the idea of a ram in the depicted situations was “so preposterous”
that viewers would understand the unreality of the scenarios and would not link
the beer with improved social standing or sexual success.”
Was der von Bewunderern umgebene, bierschlürfende Bockschädel aber tatsächlich aussagt, bringt ein in den Common Rooms britischer Colleges stark verbreitetes Poster auf den Punkt: “Beer. Getting ugly people laid since 1700.”
11. January 2006 at 13:14
…tja, Conzi: Grab life by the horns. ™
11. January 2006 at 15:32
ich bin ja eher ein ford mustang – fan