Was Stiftungen wollen

Ein Alumnus einer hier nicht näher zu bezeichnenden Stiftung schreibt mir bezüglich meiner Bewerbung bei selbiger:

Im Prinzip ist ja klar, was sie wollen: “Nach meiner jahrelangen ehrenamtlichen Arbeit für die *** [Partei] wurde ich von Mutter Theresa als persönliche Referentin angefordert. Dieses Angebot mußte ich leider wegen meiner Tätigkeit als Generalsekretär der UNO ablehnen. Dagegen war es mir ein Leichtes, bereits im Alter von 17 zwei deutsche und zwei ausländische Studiengänge mit summa cum laude cum summa cum laude abzuschließen und bin seither Ehrendoktor der Harvard Universität…”

So mach ma’s!

3 Responses to “Was Stiftungen wollen”

  1. Bandiera rossa polemica Says:

    Immerhin kann es sich bei Deiner Stiftung nicht um die Hanns-Seidel-Stiftung handeln, denn da würden sie eher so etwas erwarten: "Mit 12 Jahren trat ich dem Opus Dei und dem ADAC bei. Die Mitgliedschaft bei letzterer Organisation ist eine grosse Ehre für mich, habe ich doch nie einen Führerschein machen dürfen: Im Alter von 17 Jahren lenkte ich den BMW meines Vaters, vom Starnberger Starkbierfest kommend, gegen einen Baum, was leider das Leben 2 meiner Ministrantenkollegen kostete, die bei mir mitfuhren. Durch meine zahlreichen Auslandsreisen (Fatima, Lourdes, Teschenstochau) bin ich sehr tolerant gegenüber Ausländern, solange sie nur katholisch sind. Die goldene JU-Nadel habe ich bekommen, als es mir auf der letzten Wiesn gelungen ist, eine Box voller 12Jähriger als Neumitglieder der Partei zu werben…"

  2. Anonymous Says:

    Und die Friedrich-Ebert verlangt wohl folgendes Profil: Schon im zarten Alter von drei Monaten weigerte ich mich, den religiös verbrämten kapitalistischen Ritualen meiner Eltern Folge zu leisten und lehnte die Taufe ab. In den folgenden 15 Jahren beschäftigte ich mich intensiv mit den Schriften von Vordenkern wie Marx, Steinkühler und Brandt, um dann endlich meine wahre Taufe, die der Aufnahme in die JungsozialistInnen zu erleben. Das Abitur lehnte ich zwar als Unterdrückungsmechanismus innerlich ab, legte es aber dennoch ab, um das System von innen zu reformieren. Um meiner Gesinnung Ausdruck zu verleihen, ging ich aber im Blaumann (den ich mir leihen mußte) in die mündliche Prüfung. An der Uni Frankfurt/Oder studierte ich dann Sozial-, Kultur- und vergleichende Ethnoanthropolsozialwissenschaften sowie Gender Studies. Mein großes Ziel ist es nun (da ich bei der Mutterpartei doch nicht Generalsekretärin geworden bin), zum Thema "Das ewigwährende Patriachat auch und gerade in der SPD – Lösungsstrategien" zu promovieren. Ich bitte Sie daher um die Bewilligung eines Promotionsstipendiums, Glück auf!
    gez. Der Vulkan aus der Eifel

  3. computadora histrionica Says:

    Musste grade laut und hysterisch loslachen. Das ständige Basteln an Anschreiben zehrt doch sehr an den Nerven. Bald glaube ich das selbst alles, was ich da so fabrizieren muss… die Formbriefe bewahre ich mir natürlich für die Bewerbungen bei den entspr. Stiftungen (Frühjahr) als Vorlage auf!


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