Die promod-Kollektion mit dem vielversprechenden Namen “City-Amazone” besteht aus brav geschnittenen Klamotten in Leukoplastbeige (oder soll ich sagen Pflasterrosa?), Beige und Schmutzfarben bis hin zu einem etwas unentschiedenen Mittel-Weiß. Das Ganze noch verziert mit braven Rüschen und Glitzerstickereien. Hm, ich hatte mir unter Amazonen ja eher sowas vorgestellt:
Amazone mit Brustpanzer und Faltenmini (ca. 500 v.u.Z.)
Amazone mit modischer Tunika und abgefahrenen Leggins (ca. 420 v.u.Z.)
Amazone mit schlichten Hosen und kessem Oberteil (ca. 470 v.u.Z.)
Gut gerüstete Amazonen in der Schädel’schen Weltchronik
Typische Amazone der Volkskunst des späten 20sten Jahrhunderts
Und jetzt: “Volantkleid mit Pailletten, 44,95”. Das soll ein Amazonenkleid sein? Wenn überhaupt, ist das ein Musterbeispiel für den antifeministischen Backlash! Und zu Eurer blöden Anziehpuppe noch eine Anmerkung: ich weiß nicht viel über Amazonen, aber ich bin mir sicher, sie tragen keine hautfarbenen BHs.
[Alternative Erklärung: die moderne Amazone arbeitet undercover. Sie tarnt sich in gedeckten Farben quasi als erwachsene Prinzessin Lillifee -“Juhuuu, juhuuu, ich reite auf meinem süßen Pony, hihihi!” — und zieht im rechten Moment blitzschnell das scharf geschliffene Schwert aus der “Handtasche in Nubukoptik, 19,95”, um den männlichen Gegner stilecht mit einem Schlag zu enthaupten…]
27. March 2010 at 08:48
Die Funktion “Neustarten” ist nicht optimal.
27. March 2010 at 09:55
Warum jetzt – weil man nicht einzelne Kleidungsstücke wieder ablegen kann, oder weil die Pseudoamazone hartnäckig die Unterwäsche anbehält? 😉
Die Zähmung der Amazonen hat ja schon viel früher angefangen. Siehe Feuerbachs Amazonenschlacht, da kommen die Damen doch recht schwächlich und hilflos rüber. Wie das Mädel auf dem Pferd schon die Axt hält – das kann ja nix werden.