Die Britische Regierung versucht sich – neben der Rettung der Welt – auch an übersichtlicheren Aufgaben, etwa daran, Kindern Verkehrssicherheit beizubringen. Dafür wurde jetzt die Kampagne "Tales of the Road" gestartet. Erfrischend sind zwar düstere Optik und spöttischer Erzählton (so in etwa Edward Gorey meets Tim Burton), aber der pädagogische Wert der Kampagne darf ernsthaft bezweifelt werden. Wenn man sich die auf der Seite angebotenen Spiele nämlich genauer ansieht, bemerkt man mit Erstaunen: brutalste Kollisionen Auto vs. Engländerchen, bei denen das Verkehrsopfer dutzende Meter durch die Luft fliegt und mehrfach auf dem Asphalt aufschlägt, werden hier nicht nur schonungslos gezeigt – nein, sie gehen auch noch regelmäßig mit einem quietschfidelen und lediglich traurig dreinschauenenden Buben aus, der nach dem spektakulären Zusammenstoß seinen Arm in einer Verbandsschlinge trägt und meint "Aua – 8 Wochen kein Sport!" (s. Abb.). Wenn man aus diesem Spiel etwas lernen kann, dann höchstens, dass Vor-Autos-Hüpfen eine exzellenten Zeitvertreib für langweilige Feriennachmittage abgeben müsste. Ich befürchte außerdem, dass "Acht Wochen kein Sport" für einen Großteil britischer Kinder eher wie ein Versprechen klingen dürfte denn wie eine Drohung…
Andererseits: immer noch besser als die Helmi-Seite (Achtung, automatische Tonspur und visuell schmerzhaft).