Nomen Omen

Es gibt tatsächlich – in Österreich, wo sonst – eine Firma namens Prometheus, die Kachelöfen herstellt. Zwar ist es wahr, dass Prometheus den Menschen das Feuer geschenkt hat und somit durchaus in günstiger Analogbeziehung zu Ofenbauern steht, aber…

"Als Zeus den Raub sah und erkannte, dass er den Menschen das Feuer nicht mehr nehmen konnte, sann er auf Rache [komplizierte Geschichte, C.] Da hob Pandora den Deckel, und alle Übel schwebten hinaus, und nur die Hoffnung blieb in der Büchse zurück, als sie diese schnell wieder schloss. Seit dieser Stunde rasen bei Tag und Nacht Fieberkrankheiten, Leiden und plötzlicher Tod über den Erdkreis.
Nicht nur die Menschen sollten bestraft werden, sondern auch Prometheus selbst. Zeus ließ ihn fangen und in die schlimmste Einöde des Kaukasus schleppen, wo er ihn an einen Felsen über einem Abgrund fesseln ließ. Ohne Speis, Trank und Schlaf musste Prometheus dort ausharren, und jeden Tag kam der Adler Ethon und fraß von Prometheus’ Leber, die sich zu dessen Qual immer wieder erneuerte, da er ein Unsterblicher war."
(Wikipedia)

Wenigstens gibt mir dieser schöne Name aber die Möglichkeit, mal die Geschäfts- und Brandingideen zu veröffentlichen, die man sich in meiner Familie (meiner- und schwägerlicherseits) seit Jahren schon gerne ausdenkt, z.B. die
"PROKRUSTES"-Schlafzimmermöbelfabrik, die
"HIOB"-Nachrichtenagentur, der
"AUGIAS"-Putzservice und natürlich mein persönlicher Liebling, die
Kindertagesstätte "HERODES".

Und weil wir grad schon bei Österreich waren, Bonuspunkte für den- oder diejenige, die jetzt noch draufkommt, mit welchem geradezu kassandrisch benannten Auto sich das politische Ausnahmetalent neulich derrennt hat. Ein Gott des gleichen Namens, lesen wir in der griechischen Mythologie…

"…besteigt, als die Nacht zu Ende geht, den kostbaren und reich verzierten Sonnenwagen des Vaters. Das Viergespann rast los und gerät bald außer Kontrolle. [Er] verlässt die tägliche Fahrstrecke zwischen Himmel und Erde und löst eine Katastrophe universalen Ausmaßes aus. Ovid berichtet: „Die Erde geht in Flammen auf, die höchsten Gipfel zuerst, tiefe Risse springen auf, und alle Feuchtigkeit versiegt. Die Wiesen brennen zu weißer Asche; die Bäume werden mitsamt ihren Blättern versengt, und das reife Korn nährt selbst die es verzehrende Flamme… Große Städte gehen mitsamt ihren Mauern unter, und die ungeheure Feuersbrunst verwandelt ganze Völker zu Asche.“ (Achtung, Lösung: Wikipedia)

Beschreibt die Stimmung bei unseren Nachbarn nach dem 11. Oktober 2008 doch ganz gut…

7 Responses to “Nomen Omen”

  1. Amburgo Says:

    Noch ne Idee:"IKARUS-Airlines: für einen mythischen Urlaub…"

  2. cohu Says:

    Sehr gut, und schon vergeben – für "Erlebnisreisen". Grade bei den griechischen Fähren böte sich auch der Eignername "THESEUS" an… Den Friseursalon CHEZ DELILA gibts schon.

  3. bibo Says:

    wie wärs mit:odysseus-mitfahrzentrale…

  4. bibo Says:

    ok.ok.odysseus.com ist tatsächlich eine Reise-Agentur:"Sehr geehrter Reisender,wenn Sie mit ODYSSEUS reisen, ist der Unterschied sofort spürbar. Sie können sich auf einen sorgenfreien Urlaub verlassen."Schon klar. Ein paar Kunden werden halt in Schweine verwandelt, man muss sich die Ohren mit Wachs verstopfen, um den Animateusen zu entkommen und nach 10 Jahren Irrfahrt, kommt man nach hause, um die Gattin auf einer Party mit Nebenbuhlern zu erwischen. Wenn das mal nicht sorgenfrei ist.Und schon die Reise zur Homepage von Odysseus-Reisen ist eine Odyssee.Das funktioniert nämlich nur so: http://www.odysseus.com/home.asp?gotosite=deaber nicht so:http://odysseus.com/komisch.

  5. cohu Says:

    Es gibt auch "Argo Studienreisen", die ihre Kunden sogar als "Liebe Argonauten" ansprechen.Das appelliert natürlich an das typische Ego von Gymnasiallehrern, schließlich waren die ursprünglichen Argonauten ja eine Truppe aus den fünfzig "berühmtesten Helden Griechenlands"! Andererseits muss man sich auch da auf einiges einstellen:"Bei der Abfahrt vergaßen sie Herakles, der einen Freund suchen gegangen war, und segelten allein weiter. (…)An einem anderen Morgen, kurz darauf, landeten die Argonauten im Bebrykenland (…). Der König Amykos hatte allen Fremden auferlegt, sich mit ihnen im Faustkampf zu messen; verächtlich forderte er die Argonauten heraus (…).Weiter fahrend, wurden sie an die thrakische Küste nach Salmydessos verschlagen, wo Phineus von den Harpyien gequält wurde, die ihm seine Speise raubten oder sich darauf entleerten (…) (…) wurden die Argonauten durch 40-tägige Nordwestwinde aufgehalten, bis Opfer und Gebet halfen. (…)"etc. pp.

  6. croco Says:

    Ihr Wunschkind: in der Minotaurus-Klinik geht jeder Wunsch in Erfüllung.

  7. Horst Schulte Says:

    Amburgo hat mein Beispiel schon gebracht. Die Story mit einer Fluglinie namens "Ikarus" hatte ich mal in einem Film gesehen. Erfolgreich war das Unternehmen eher nicht und das, obwohl doch noch gar nix passiert war. Außer der Namensgebung natürlich.Namen aus der griechischen Mythologie eigenen sich prima, wenn man etwas Klangvolles sucht. Apollon (mein Alias) passt zwar überhaupt nicht zu mir, klingt aber (in meinen Augen) immer noch gut, weshalb ich mich auch nicht von ihm trennen mag. Trotz Wampe (zu deutsch: Bierbauch) und so.


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