Cohus Weg zurück zum Glauben

*Akustisch und ästhetisch Schmerzempfindlichen, Schwangeren, Personen mit Herzschrittmachern und Kindern unter 12 Jahren wird dringend davon abgeraten, die in diesem Eintrag eingebetteten Videos abzuspielen*

Cohu war auf der Suche nach einem kleinen Tubenstück, um ihre bevorstehende Abreise in ein Land zu illustrieren, das der aufmerksame Seher bzw. Hörer bald identifizieren können wird. Zunächst mal stieß ich auf dies hier. Die typische Schreckens-Lähmung setzte ein, ich musste mir das Desaster bis zum bitteren Ende ansehen.

“Zweifellos” – so dachte Eure tapfere Cohu – “zweifellos wird dies das schlechteste sein, was die Tube beim gewählten Stichwort zu bieten hat, denn die Welt ist gut und behütet von einem allwissenden, allmächtigen, barmherzigen Gott, der alles Unrecht durch Schönes und Gutes wieder ausgleicht, weil wir gottesebenbildliche Menschlein ihm am Herzen liegen.” – ich klickte weiter und wurde eines Besseren belehrt:

Danach war ich, wie jeder, der den Clip auch nur angespielt hat, kurz davor, mir mit einer rostigen Gabel die Augen und vor allem Ohren auszukratzen. Was ist das für ein Gott, der sowas erlaubt? Warum fährt kein Blitz vom Himmel, warum tut die Erde sich nicht auf, warum zersplittert nicht das Raum-Zeit-Kontinuum? Darf Satan nun ungestraft auf Erden wandeln und dann auch noch ein Akkordeon bedienen? Warum ich???

Doch worauf stieß ich dann? Wie hielt das Universum in seiner unerforschlichen Synchronizität mich doch noch davon ab, an der Verkommenheit und Hässlichkeit der Welt zu verzweifeln und zur gottlosen Teufelsanbeterin zu werden? Wie fand ich meinen Glauben wieder?

So, meine Damen und Herren:

Apelsin. Eine 1974 gegründete estnische Rockband. Ich weiß nicht, was am coolsten ist. Die Schnauzer? Das Banjo? Das Käppi? Die Fiedel? Die Pullover? Die Fototapete? Ich weiß nur: Apelsin ist definitiv die rockingeste estnische Band die ich überhaupt jemals gehört habe!!! Achja, das Lied heißt “Tirooli Lauluke / Tirol Song”. Damit wissen jetzt sogar die Feigsten unter meinen Lesern, wo es hingeht. Cohu jedenfalls hat den festgefassten Plan, von diesen sagenhaften Kerlen heute Nacht zu träumen, denn: Jodeln kann sexy sein. Solang’s kein Tiroler ist.

5 Responses to “Cohus Weg zurück zum Glauben”

  1. felix Says:

    Wenn du des estnischen überdrüssig wirst, kannst du zum finnischen Humppa wexeln:http://www.youtube.com/watch?v=J8aSkUXqKpw

  2. cohu Says:

    Im Gegensatz zum musikalischen Genie der Esten ist mir das der Finnen ja schon länger bekannt, nämlich durch M.A. Numminems Wittgenstein!Der Renner bei Philosophenparties.

  3. Wolf Says:

    Macht sich überhaupt jemand eine Vorstellung, wie schwer es 1974 war, in Estland eine überlebensgroße dreieckige Bassgitarre zu bekommen?

  4. Flo Says:

    Wenn wir schon dabei sind, kann ja jeder seinen Jodel-Senf dazugeben ;)kennt jemand von euch Takeo Ischi, den jodelnden Japaner?http://www.youtube.com/watch?v=AT_d6SU3ADIviel spaß 😉

  5. cohu Says:

    Das muss ein interessanter Mensch sein. (Wie alle Jodler, möchte man hinzufügen!)


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