Die AZ titelt heute zum Siemens-Schmiergeldskandal mit der Schlagzeile: "Siemens zahlte sogar eine künstliche Befruchtung."
Wieso denn bitte "sogar"? Als wäre das besonders schlimm. Aber im Gegenteil! Mir erscheint eine künstliche Befruchtung geradezu als ein besonders positives, ja, sogar lobenswertes Bestechungsgeschenk – insbesondere, wenn dabei zwei gesunde nigerianische Zwillinge rauskommen. Man möchte rufen: wenn schon Bestechung, dann bitte mit sowas, und nicht mit schnöden Moneten, Waffen, Plasma-Fernsehern (übrigens sehr beliebt!), Brasilianischen Prostituierten, sonstigen sexuellen Gefälligkeiten oder gar Schwarzwälder Schinken und Kuckucksuhren. Dagegen ist die In-Vitro-Fertilisation ja doch mal ne richtig nette Idee – der Siemens-Slogan "be inspired" verspricht nicht zu viel!
(P.S.: Im Zusammenhang mit dem Thema Korruption bin ich grad noch auf was gestoßen: Wer das schöne Wort "Reptilienfonds" noch nicht kennt, lese bitte hier nach. Tipp: es geht nicht um Investments in die hochrentable Zucht von CITES-Kriechtieren. Schade eigentlich.)
(Bild:ICSI, Wikimedia Commons)
15. April 2008 at 22:52
Unterhält Siemens eigentlich Betriebskindergärten? Dann hätte das "sogar" eine tiefere Berechtigung…
16. April 2008 at 08:28
Kindergärten weiß ich nicht, aber immerhin stellt Siemens die nötige Medizintechnik her…