Schöpferische Zerstörung charakterisiert, wie jeder wirtschaftswissenschaftliche Bildung Vorschützende und damit auch Cohu weiß, den Kapitalismus. In diesem Sinne freut es mich besonders, dass die unsägliche Schnitzelbude in der Schellingstraße (Cohu berichtete) nach nur ein paar Monaten schon wieder pleite gegangen ist und somit Ressourcen für bessere Unternehmungen frei wurden. Nun versucht sein Glück ein neuer Bagel-Laden (übrigens auch wieder ein Franchise-Betrieb) namens "Bagel Brothers."
Ich selbst bin ja eine große Freundin der amerikanischen Lochlauge, frage mich allerdings, ob das lange gutgeht. Die Lage ist nicht so toll, zumal sich in nicht all zu weiter Entfernung zwei "Deli Stars" und ein unabhängiger Bagelshop befinden. (Nach Cohus ökonomischem Halbwissen muss das allerdings nicht von Nachteil sein, Konkurrenz belebt das Geschäft! Wir kennen das Prinzip von stets in Gruppen auf Partnerfang gehenden Teenagern).
Wer sich die aufwendig gestaltete und vor allem überschwänglich betextete Seite des Unternehmens ansieht, bekommt zumindest den Eindruck, dass ein ausgeprägter Geschäftssinn hinter dieser Firma steckt. Die Gründer waren Unternehmensberater, was man doch noch etwas heraushört:
Bagelsandwiches, Gourmetcoffee und ihre damit verbundene Philosophie sind Teil einer aktuellen, urbanen Lebensart: Individuell und persönlich, schnell, aber nicht lieblos, qualitätsbewusst, aber nicht verschwenderisch. (Bagel Brothers)
Man sieht schon: die kochen nicht nur mit Natronlauge, sondern mit einem astreinen mission statement. Übrigens: eine Stelle als "Bagel-Maker (m/w) Vollzeit" ist da auch noch zu vergeben. Voraussetzung: "Enthusiastisch freuen Sie sich selbst zu früher Stunde auf "Ihre" Teiglinge". Huiui! Naja, wenigstens haben sie nicht geschrieben "Stehen Sie auf Löcher? Fangen Sie bei uns an!"
Losgehen soll es mit den Bagels anscheinend Ende November. Cohu hält Euch auch weiter auf dem Laufenden.
(Bild: Wikimedia Commons)
9. November 2007 at 03:49
Klingt doch gleich anders als "Spülhilfe/Bedienung, Arbeitsbeginn 4.30 Uhr, Lohn in Naturalien n.V.".
9. November 2007 at 10:32
Ich ma gbagels irgendwie nicht, dabei gibt es bei meine rArbeit sogar ein geschäft im Vorderhaus. Mir ist der Teig zu massiv und irgendwie empfinde ich das Loch in der Mitte als Betrug und Hemmschwelle für gutes Belegen. Ja, habt´s denn keine Semmerln mehr da unten?
9. November 2007 at 16:57
Semmeln gibt es schon noch, allderdings sieht es momentan bei den Brezen, traditionell der Münchner Snack schlechthin, etwas schwierig aus. BILD München bemühte das Thema heute sogar für den Aufreißer "Münchner geschockt: Hammerpreise bei Butterbrezen!" (aus dem Gedächtnis zitiert). Wenn das so weitergeht mit der Preistreiberei, wird vielleicht der Bagel die neue Breze Münchens!(Ich schätze übrigens bei Bagels besonders, dass sie so "chewy" sind. Und das Belegen ist immer noch einfacher als bei Brezen!)