Livingstone, I presume?

Nicht nur Cohu hat eine Vorliebe für die Blutgrätsche unter den Stilmitteln – auch der Bürgermeister Londons, Ken Livingstone, ist schon Anfang des Jahres durch einen besonders geschmackvollen Nazivergleich aufgefallen, der ihm gleich eine mehrwöchige Suspendierung einbrachte. Neben seiner ausgeprägten Vorliebe für Wassersparen direkt an der Ausscheidungsfront ("If it’s yellow, let it mellow, if it’s brown, flush it down") hat Livingstone aber das Nazivergleichen wohl nun zu seinem Hobby gemacht: die "Dämonisierung" von Muslimen in der britischen Öffentlichkeit habe Parallelen zur Dämonisierung der Juden in der Nazizeit, sagte er gestern:

"It is quite clear that the problems we have in Britain are not because Muslims wish to be separate … I think the entire debate has been totally lopsided as though Muslims were somehow at fault for this," Mr Livingstone said.

"That echoes very much the demonology of Nazi Germany when Hitler said it was the Jews’ fault and the problems were brought upon themselves. There is a faint echo of that in a lot of the rubbish we have been seeing in the media recently." (Guardian)

Mit dieser Bemerkung verteidigte unser tapferer Bürgermeister nicht nur zu Recht die unter Dauerbeschuss stehenden rechtschaffenen Muslime des Vereinigten Königreichs. Er stellte auch unter Beweis, dass der High Court seinem Einwand gegen seine sommerliche Suspensierung zurecht stattgegeben hat. Denn dieser Nazivergleich war doch schon wesentlich zivilisierter, qualifizierter und hilfreicher als der Letzte – weiter so! Jetzt müssen sie ihm nur noch diese Klospülungs-Geschichte austreiben…
Was übrigens die Ärgernis erregenden verschleierten Damen angeht: da berichtet diese britische Seite von einem wunderbaren Kompromiss.

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