So muss man es machen:
Wobei der (abgesehen vom Badeanzug) nackte Affe dabei – neben den Massagedüsen und der Option des danach Abtrocknens und Fönens – noch einen weiteren Vorteil hat: Unterhaltung durch Mitbadende.
Hierzu trägt im Außenbecken des von Cohu bevorzugten M-Bads vor allem eine gesprächige Dame bei – ein bis hin zur perfekt coiffierten Frisur vollständig dem kulturellen Archteyp entsprechendes Schwiegermonster, das seine ZuhörerInnen Tag um Tag mit haarsträubenden Geschichten aus dem Schwiegeruniversium unterhält. Die Badehauben-Matriarchin stürzt sich am liebsten auf Dr. ***, seines Zeichens Mediziner a.D., wortkarg und immer auf der Flucht vor den lautstarken Monologen, aber leider nicht mehr ganz so gelenkig. Daher muss er sich einiges anhören, und so auch die anderen Badegäste. Hauptfiguren in der Fortsetzungsserie: der Sohnemann (schwerarbeitend, rückenleidend), eine nichtsnutzige Schwiegertochter, sowie “das Kind”, ein frischgeschlüpfter Säugling. In der letzten Folge wollte das selbstlose Schwiegermonster an einem Mittwoch sein Enkelkind besuchen. Schwiegertochter war mit einer Freundin verabredet und schlug den Donnerstag vor. Hell hath no fury like a woman scorned! – denn schließlich hätte die Nichtsnutzin ja wohl einmal ihrer Freundin absagen können, wenn ihre Schwiegermutter den Enkel zu sehen wünscht, worauf sie ja wohl einen Anspruch habe! Dr. *** schaute ob dieser Pointe etwas verwirrt und floh schnell unter die schallschluckenden Wasserfalldüsen. Die gestrige Folge war noch packender: das Schwiegermonster beschrieb eine Szene aus dem dysfunktionalen Haushalt des Sohnes. Dieser kommt nach Hause und findet seine Frau “das Kind” stillend vor. Nun muss er – er, der Rückenleidende! – seiner Frau einen Tee und danach sogar noch eine Kartoffelsuppe kochen. Kein Wunder, so das Schwiegermonster, dass er bei dieser eklatanten Überforderung Rückenschmerzen bekommt! Dr.*** müsse sich den Sohn einmal ansehen, sie werde ihn vorbeischicken. Sie habe ihn ja schon oft ins Bad mitnehmen wollen, aber er habe ja nie Zeit. Überhaupt: mit “dem Kind” werde ins Schwimmbad gegangen zu einem “Baby-Wellness”-Kurs, nicht aber mit dessen Vater, der Wellness ja weitaus nötiger habe! Cliffhanger: Dr. *** gelingt es mit letzter Kraft, unter einem fadenscheinigen Vorwand dem Schwiegermonster zu entkommen…bis zur nächsten Folge, in Ihrem M-Bad.