Treffend bezeichnet die Journalistin Louise France den sogenannten Porridge (englisch für Haferschleim) als:
“vile, stomach-churning runny snot of elderly slugs”
…also den abstoßenden Rotz von Rentnernacktschnecken, bleibt aber trotzdem bei ihrer Story: Die eklige Grütze, traditionell von armen Schotten mit den Zutaten Wasser, Haferflocken und Salz zubereitet, wird gerade von den britischen und Welt-Eliten als gesundheitsfördern und schmackhaft (!) wiederentdeckt. Madonna, Nelson Mandela, Nigella Lawson, Nicole Kidman, Bill Gates, und zu allem Überfluss auch noch der Ober-Tory David Cameron, sollen angeblich schon Porridge-Fans sein. (Why porridge is the new power breakfast, The Observer).
Da fragt man sich doch ernsthaft: habt ihr keine Alternativen zu diesem ekligen Zeug? Anscheinend nicht. Denn selbst Cohus Lieblingsbrite ist frühstücksmäßig offensichtlich vollständig unterbelichtet:
“Johnson only eats a small piece of brown toast for breakfast or leftovers from the night before, according to his press officer. Today it was cold roast potatoes from yesterday’s Sunday lunch.” (guardian.co.uk)
Uähgh! Cohu hatte schon lange so eine düstere etymologische Ahnung, und jetzt ist sie bestätigt: das Englische breakfast kommt tatsächlich von “schnell brechen”.
(Bild: Gebetbuch der Markgräfin von Brandenburg, 1520, via Wikimedia Commons)
6. December 2009 at 17:50
Ich mach das auch, ehrlich gesagt. Jeden Morgen, denn das hält bis Mittach. Aber mit Milch statt Wasser, und ohne Salz. Und die Milch kommt direkt aus der Kuh, ich kann dabei zugucken.
7. December 2009 at 10:10
Frühstücksgewohnheiten spalten die Menschheit in so viele Lager wie Frühstücke. Am praktikabelsten find ich auch immer das, was vom Tage übrigblieb. Das bedeutet soziales Abseits, aber gute Ernährung.
7. December 2009 at 10:22
Shocking, meine Leser sind also auch Frühstücks-Analphabeten! Ich hab momentan ja eine “Apple Bran Muffin”-Phase.
8. December 2009 at 14:05
ach ist das schön wenn man Arbeit-vermeidend einbisschen in der blogwelt spazierengeht und sich dann prustend wiederfindet. die Übersetzung von breakfast ist fast so gut wie “equal goes it lose”
8. December 2009 at 14:08
und – war das Boris Johnson, the Tory Bürgermeister??
8. December 2009 at 18:13
Genau der. Er hat hier im Blog ja seit Neuestem sogar eine eigene Kategorie!
9. December 2009 at 10:20
“schnell brechen” as origin of “breakfast”?
Maybe it is meant as a joke, but since that is hard to know, let me add that in fact it means “breaking the fast”, das Fasten abbrechen, und “Fasten” bedeutete “nicht essen”.
And porridge is nice to have, though not for breakfast, but with apple sauce in the afternoon.
9. December 2009 at 12:49
It was indeed meant as a joke. Actually it was reminiscent of this conversation about “sarcastic etymologies”.
I have to admit that my favorite comfort food is applesauce with semolina porridge (semolina cooked in milk with a bit of sugar). Which, of course, is totally different from oatmeal porridge, and not disgusting at all!!! 😉