Also, dem Vatikan kann man’s aber auch nicht recht machen. Da schreibt eine überzeugte Christin einen phänomenalen, schätzingesken Welterfolgsbestseller mit Spaß, Spannung und was zum Spielen – ganz offensichtlich primär zu dem Zweck, Abstinenzpropaganda für Teenager zu machen, denn:
He and Bella are instantly, overwhelmingly attracted to each other, but he is also wildly hungry for her blood. Resisting that temptation is a constant struggle. Edward’s choice–and the willingness to choose a different way in general–is a major theme in Meyer’s books. "I really think that’s the underlying metaphor of my vampires," she says. "It doesn’t matter where you’re stuck in life or what you think you have to do; you can always choose something else. There’s always a different path." (Time Magazine: Stephenie Meyer: A New J.K. Rowling?)
…und dann warnt, angesichts der Verfilmung dieser ausgewiesenen Anti-Pornographie, der Filmexperte des Vatikan vor "Exzessen" und "Massenhysterie" und "Bildern, die eine totale Leere verbergen". Ihr Katholiken wisst doch auch nicht, was ihr wollt!
(Ich fand den Vampirschmarrn ja übrigens unerträglich und hab ihn, nachdem ich drei viertel des Buches mit einer Mischung aus Abscheu und Langeweile hinter mich gebracht hatte, absichtlich und aus Trotz im Hotelzimmer liegenlassen. Für die "erotics of abstinence" bin ich also wohl genauso wenig empfänglich wie der Vatikan.)
26. November 2009 at 23:10
Im Grunde hast du ja Recht, aber ich bezweifle doch ganz stark, dass der Vatikan den Magic Underwear Club als “christlich” anerkennt. 😉
Was mich übrigens bei Twilight am meisten stört ist noch nicht mal die dick aufgetragene Abstinenz-Propaganda (oder die unglaublich miese Schreibe, for that matter) – bei Harry Potter, um bei dem Vergleich zu bleiben, geht’s ja auch züchtiger zu als in einem katholischem Internat, aber Harry Potter ist netter, harmloser Spaß.
Nein, was mich diese unsägliche Reihe regelrecht *hassen* läßt ist das absolut unsägliche, reaktionär-sexistische Frauneblid, welches Frau Meyer auf’s Papier kotzt.
27. November 2009 at 11:24
Ich habe weder das Buch gelesen noch den Film gesehen noch weiss ich gross worum es darin geht (ausser Vampire, Werwoelfe und eine Liebesgeschichte, aber ich denke das ist eh schon alles).
Was ich aber ganz nett fand war die Frage: “Was macht ein 110 Jahre alter Vampir in einer Highschool?”
Ganz klar ein Paedovampir.
27. November 2009 at 12:42
Das war bei mir ehrlich gesagt auch der Hauptgrund. Dieses windige Vampirburschi ist einfach ein Arschloch, wie es im Buche steht, und die “Heldin” findet emotionale Erpressung, Stalking und Einschüchterung totaaaal super, oder jedenfalls normal. Wenn ich eine Teenager-Tochter hätte, die Edward Cullen toll findet, würd ich mir ernsthaft Sorgen machen. Mit der Meinung stehe ich übrigens auch nicht alleine da.
Obwohl die Mädels das halt eher wie einen Porno lesen, da kommt es auf Charakter nicht so an, sondern auf die “marmorhaften Sixpacks”, oder wie auch immer das bei Mrs Meyer heißt…
27. November 2009 at 12:51
[Ups, mein “Hauptgrund” bezieht sich natürlich auf Sebastian bzw. das “sexistische Frauenbild” , nicht auf den Paedovampirismus 😉 ]