Seit Jahren dokumentiert Cohu akribisch den Untergang Großbritanniens. So schlimm kann es aber eigentlich gar nicht stehen um die Insel: die Suizidrate nimmt seit Anfang der 90er kräftig ab (und ist gerade mal etwas mehr als halb so hoch wie die unsrige!). Im Kampf gegen diese menschlichste aller Todesarten schreckt die britische Regierung auch vor seltsam anmutenden Methoden der Vorbeugung nicht zurück: seit einiger Zeit wird jedem NHS-Pflegling, der sich mit Depressionen plagt, noch vor der medikamentösen Behandlung eine computerbasierte kognitive Verhaltenstherapie nahegelegt, und zwar mit dem Programm Beating the Blues. Ein Schwesterprogramm namens FearFighterTM dient der Bekämpfung von Angststörungen – ein ängstlicher Slate-Schreiber ("England is crazy, and so am I") hat das Programm ausprobiert und war – Surprise, surprise! – nicht so wirklich begeistert. Aber: Computerisierte Therapien wie diese sollen der britischen Regierung helfen, 136 Millionen Pfund im Jahr einzusparen. Noch mehr Geld soll sich, nach Cohu-Recherchen, einsparen lassen, wenn man auch die Patienten durch Computersimulationen ersetzt – Großbritannien denkt bereits darüber nach.
Wer mit Computer-Verhaltenstherapie unzufrieden bzw. kein NHS-Kunde ist, kann sich immerhin an der altbekannten Internetzanalytikerin ELIZA abreagieren. Allerdings mit zweifelhaften, leicht passiv-aggressiven Ergebnissen, was die Suizidprävention angeht: siehe Abb.