Da hatte ich mich am Sonntag morgen um halb neun schon gefreut, als ich einen Stadtangestellten mit einen dieser kleinen orangen Müll-Lastwägelchen im Miniformat den Bürgersteig an der Ludwigstraße hab runterfahren sehen. Ich hatte Hoffnung geschöpft und den Glauben an die Güte der Welt und vor allem der Landeshauptstadt wiedergewonnen. Aber dann…
Es geht darum: Maxvorstadt hat ja ein Müllproblem, Cohu berichtete. Euch wird jetzt vielleicht statt des Müllproblems mehr interessieren, was ein normaler Mensch an einem Sonntag vor halb zwölf überhaupt auf der Straße macht, aber wir sind hier ja nicht beim Wunschkonzert, sondern in einem Privatblog, und da bestimme ich!
Also, der Abfallentsorger. Lichtgestalt in Orange. Messias der Müllbeutel. Er steigt tatsächlich bei jedem der kleinen, hoffnungslos überquellenden Eimerchen aus. Er nimmt den Rahmen/Deckel ab. Er bückt sich sogar, hebt umliegende Papiere und Unrat auf, um sie in die Tonne zu befördern. Aber dann: statt die Tüte rauszuziehen und in seinen Wagen zu werfen, hebt er seinen bestiefelten Fuß und tritt mehrmals kräftig auf den Müll, um ihn zusammenzudrücken und Raum in der Tonne zu schaffen. Dann zieht er den Stiefel wieder raus — Cohu hofft immer noch, atemlos — aber der Müllmann dreht sich um, geht zum Wagen und kommt vermutlich erst nächste Woche wieder. Oder übernächste.
Im E-Garten findet sich neben dem Weg zum Monopteros eine Reihe überquellender Eimer, eigentlich ist die ganze Wiese müllübersät, was etwa fünfzig darin herumstochernde Krähen und Möwen sehr freut. Vielleicht können die Geier, die in Spanien aufgrund einer EU-Verordnung nix mehr zum Fressen finden und jetzt ruhelos Europa durchstreifen, auf der Suche nach Tierischem, einfach mal hier vorbeischauen.

27. August 2007 at 11:13
In denen vom Reinemachen sehr benachteiligten Ostbezirken Berlins sah ich vor Jahren mit Freuden die eigens angeschaffte Hundekotentfernungsmaschine. Aber im Gegensatz zum Saugermodell aus Steglitz war es hier die nackte Wasserkraft, die ihre Fähigkeiten zeigte. Resultat: Die ganze ***** in Kniehöhe an die Hauswände gespritzt.Den orangenen Fahrerhat das nicht gestört, zufällig in den Strahl geratene Passanten dann doch schon eher. Aber wie hieß es im Spreeblick neulich so treffend: »Vorurteil 3: Das Schlimmste an Berlin ist die Hundescheiße.Das wäre schön.«