…is a high tax rate

Und das geht so: Glück, sagt Layard, hat nichts mit dem absoluten, sondern mit dem relativen Einkommen zu tun. Das heißt: in einer Gesellschaft, in der alle anderen von 1000 Dollar im Monat leben, werde ich mit 1500 glücklich sein; in einer Gesellschaft, in der alle anderen 5000 Dollar verdienen, machen mich meine 1500 nicht sehr froh. Das bedeutet, dass eine Erhöhung des Pro-Kopf-Einkommens in einer Gesellschaft für manche sogar negative Effekte haben kann (die altbekannte “Soziale Schere”). Zweitens passen sich Leute an ein erhöhtes Einkommen an: ihre Vorstellung davon, was ein “angemessenes” Einkommen ist, verändert sich nach oben, je nachdem, wie viel sie verdienen. Das kann -weil Menschen ihre sich stetig erhöhenden Erwartungen nicht antizipieren – in Wohlstandsgesellschaften zu einem “Rat Race” führen: ein Nullsummenspiel, bei dem alle für mehr Einkommen rackern und rackern (und dabei andere Glücksfaktoren wie fressen, saufen, f Familie, Freizeit etc.
vernachlässigen), ohne tatsächlich eine Steigerung eines individuellen Glücks zu erreichen. Damit bleibt dann auch – trotz gestiegenem Pro-Kopf-Einkommen – das Glück der Gesellschaft auf der Strecke.
So  erklärt Layard, warum (angeblich) in den Wohlstandsgesellschaften das Glück in den letzten 50 Jahren nicht gestiegen ist, obwohl das Pro-Kopf-Einkommen in die Höhe schnellte.  Und damit erklärt sich auch, warum hohe Steuern glücklich machen: einerseitskönnen sie für Umverteilung und damit für eine Vermeidung der “Sozialen Schere” sorgen, andererseits nehmen sie den Leuten die (fehlgeleitete) Motivation, mehr zu arbeiten, als gut für sie ist, und verhindern so das “Rat Race”.
Tim Worstall, Erfinder des Economic Idiot Award, bemerkt dazu boshaft:

“…his central thesis seems to be that marginal tax rates should be 60%. This is based on the ideas that, one, you are too dim to understand work/life balance so we should tax you 30% if you work too much and two, that if you go ahead anyway and make more others will get jealous, so we should tax you another 30%. About the only positive thing I can say about this at present is that it is nice to have it proven that the Third Way really is based upon stupidity and envy. ” (link)

Ja, und natürlich gibt es auch schon Libertarians, die auf den “Happiness”-Zug aufspringen, den Layard ins Rollen gebracht hat, und behaupten, ökonomische Selbstbestimmung mache Leute noch glücklicher als hohe Steuern, und außerdem sei es gar nicht die Aufgabe des Staates, Glück herzustellen, sondern nur, die Ausgangsbedingungen für die Verfolgung des eigenen Glücks herzustellen:

“Research tells us that optimism works. People who think that they are in control of their lives go on to be more successful than others, whereas those who indulge in victimisation and think that someone else is to blame for their problems are most often proven right in their pessimism. Creating the paternalist institutions that Layard and others propose would be a way of depriving us of freedom, and the sense of control, and therefore probably also of happiness.” (Johan
Norberg, The Scientist’s Pursuit of Happiness
)

So. Wie schon mein (und übrigens auch Layards) großes Vorbild Jeremy Bentham sagte: “Happiness is a very pretty thing to feel, but very dry to talk about.”
Und deshalb solls das für heute erstmal gewesen sein von der Glücks-Debatte.

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