Äh

Beim vorgestrigen Staatsempfang, den zu besuchen ich die Ehre hatte, bemühte sich Justizministerin Dr. Beate Merk, die ächzend bestiegene Metapher des “Wachturms Justiz” so gründlich totzureiten, dass man fast Mitleid hatte. Mit der Justiz, meine ich.

“Unsersehrverehrterherrministerpräsadent” (UMP) war nicht ganz so gründlich und teilte nicht nur Hottes schicke Brosche aus, sondern auch noch einen “Ehrendoktor” (oder war das eher ein sog. “Fünfzigerjahre-Arztfrauen-Doktor”? Frau Mutter ist nämlich nicht promoviert, wohl aber Herr Vater!). Des weiteren wies UMP darauf hin, dass “damals” (in Frau Mutters Jugend) “die Welt
noch
von Männern dominiert war“. Gut, dass diese Zeiten vorbei sind, und man den Geschlechterkampf einfach mal so entspannt beim Frühstück erledigen kann, ganz ohne böse Männerdominanz. Nach gediegenem Antidiskriminierungsgesetzbashing wurde dann noch die ehrenamtliche Mitarbeit Frau Mutters in der Gesellschaft für Wirtschaftsmeditation und Konfliktmanagement lobend erwähnt. Wirtschaftsmeditation, das ist das, was man im Simpl so um halb 3 macht, wenn man über den Tisch gebeugt überlegt, obs jetzt noch einen Schnitt gibt oder ein g’scheids Bier. UMP hat sich getäuscht: Frau Mutter geht dieser Tätigkeit nicht nach, nicht mal ehrenamtlich, sie mag nämlich nur Pils.

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