Erstens: Blogger Matthew Baldwin von “defective yeti” stellt die Frage: wenn für Christen das Leben bekanntermaßen doch nicht mit der Geburt, sondern mit der Empfängnis beginnt, warum feiern die dann Weihnachten, statt das tatsächliche Empfängnisdatum (Mariä Verkündigung, 25. März, s. Abb.) feierlich zu begehen? Sogar im Koran wird dieses Ereignis erwähnt. Warum also kein Empfängnisbaum, Empfängnisgeschenke, Empfängnisferien, und, für die Arbeitnehmer unter uns, Empfängnisgeld? Zur Entzerrung des Festkalenders (momentan nur 5 Tage zwischen zwei großen Festen!) wäre das doch auch ganz praktisch.
Zweitens: In der legendären Slate-Kolumne “Explainer” fragt man sich saisonal passend: kann eine Jungfrau ein Kind bekommen? Für Wespen, Fische, Echsen (und, wie Cohu als alte Aquarianerin weiß, Turmdeckelschnecken) ist die Parthenogenese (=Kinderkriegen ohne GV) ein Leichtes, bei Menschen ist das aber bekanntermaßen schwieriger. Die detaillierte medizinische Analyse kommt zum wenig überraschenden Ergebnis: eine Jungfrauengeburt ist extrem unwahrscheinlich (seltener als 1:1.000.000.000).
Der “Explainer” klärt übrigens immer wieder mithilfe von Experten für den Alltag höchst hilfreiche Dinge, z.B. wie man eine Mordwaffe reinigt, so dass keine DNA-Spuren zurückbleiben (Chlorbleiche, Q-Tips), wie man ölverschmierte Vögel wäscht
(Spülmittel), und wie man sich am besten gegen eine Horde Affen verteidigt (Snacks oder kräftige Stockschläge).
Drittens: Eher narrativ nähert sich Matt Bannish der Frage an, was passieren würde, wenn Jesus beschlösse, dieses Jahr seinen Geburtstag nicht zu feiern:
“…And no gifts. I always end up with shit I don’t want. Like frankincense. And myrrh. I ask for the receipt and then suddenly I’m the bad guy. Like it matters, anyway—what am I supposed to do with store credit at the Spice Emporium?” (Weiterlesen bei McSweeney’s)
(Bildausschnitt: “L’Annonciation” von Philippe de Champaigne, 1644, Wikimedia Commons)