Ich lachs mich tot

Wozu man so eine Nasenklammer braucht, war mir bis heute ein Rätsel. Unter Wasser vermeide ich es beim Schwimmen einfach kategorisch, einzuatmen, wozu dann also die Nase zuzwicken? Sehe außerdem mit der Schwimmbrille eh schon bescheuert genug aus. Meine modisch an die 80er angelehnte leucht-pinke Nasenklammer wurde demnach jahrelang nicht benutzt!
Jetzt aber die Umwidmung: die Klammer hat schon was mit Unterwasser-Leben zu tun, aber nur sehr indirekt. Sie ist in Wirklichkeit dafür gedacht, Menschen wie mir zu dienen, die mit einer Person zusammenleben, die der Meinung ist, dass Lachs-Rührei ein akzeptables Sonntagsfrühstück sei.  Ich bin aufgrund meines Hobbies viele Arten von Gestank gewöhnt (Hefegärung, Cyanobakterien, Moder, Pilze, Krill, auftauende Insektenlarven und eigentlich auch tote Fische) – aber der verrottende Salmo salar, den die IT so gerne isst, gibt mir ein Gefühl, das sonst wohl nur Frauen im ersten Schwangerschaftsdrittel kennen. Lange Zeit versuchte ich, dem bestialischen Gestank vom Nebenteller durch Fächern (mit Zeitschriften oder Servietten) oder aufgerissenen Fenstern Herr zu werden. Schluss damit! Ab jetzt gehört die Lachsrührei-Nasenklammer genauso fest zu Cohu’s Küchenrepertoire wie der Zwiebelhack-Schnorchel, der für die Zubereitung von Zwiebelkuchen unabdingbar ist. Ein Lob der modernen Technik!

(Bild: Wikimedia Commons)

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