1. Passauer Jugendliche kennen den Spruch "Trink Bier – nach Vier" nicht, bzw. sie halten sich nicht daran, sondern sitzen auch gerne schon um zwei Innstadt-schlürfend auf der Promenade
2. Man hätte gedacht, der Abriss der Nibelungenhalle – ein sagenhaft hässlicher Nazibau – könne architektonisch gesehen das Innenstadtbild nur aufwerten. Hätte man gedacht, bevor man die "Piazzetta" und den wahnwitzigen mit dunkelgrünem Marmor verkleideten Turm inklusive Cineplex und KIK-Discounter gesehen hat, der jetzt dort steht. Naja, für die Gestaltung des restlichen Platzes kann es jetzt eigentlich nur noch besser kommen…würde man denken.
3. Nachträglich erwies sich Cohus Entschluss, Passau gen München und gen Philosophie zu verlassen, als zutiefst richtig. Ansonsten müsste sie jetzt vielleicht das Ende ihres Jurastudiums auf einer Party feiern, die unter dem Motto "In dubio Promille" steht und – fast schon im Alabamahallen-Flatrate-Stil – angepriesen wird mit "3 Euro Eintritt – 1000 Shots for free!". Die haben wohl den Schuss nicht gehört! Und die Philosophische Fakultät schaffen sie auch grad ab: keine Respekt vor der Mater Scientiae, die Deppen, dann viel Spaß beim Streamlining auf erhöhten Juristen- und BWLer-Ausstoß, Unfug wie "KuWi" mit 0,75er NC und mit integrationsunwilligen Norddeutschen, die mit Jeeps und Z8s den endgültigen Verkehrskollaps herbeiführen und sich nicht zu schade dafür sind, im Reiterhofstil inkl. kniehohen Stiefeln die Gänge der Uni zu bevölkern, dabei ohne Unterlass das Razr am Ohr, um die zarte Nabelschnur zum Norden nicht zu durchtrennen. In der Zivilisation hat ja das ländliche Verkleiden noch einen gewissen ironischen Reiz (man denke z.B. an Marie Antoinettes Schäferspiele in Versailles!). Aber in Passau? Wenigstens sind die Ballerinas hier praktisch noch nicht angekommen.
4. Auf dem Residenzplatz in der Sonne sitzend erlebt sich Passau wie eine drollige kleine italienische Stadt. Bonus: auch hier versteht man kein Wort von dem, was die Einheimischen reden.
(Bild: Wikimedia Commons)

17. May 2007 at 11:23
"In Dubio Pro Mille" find witzig, leider. – Und das, obwohl wir beide ja den gleichen Weg zum Latinum beschritten haben.
17. May 2007 at 11:24
+ ich
17. May 2007 at 12:54
Na schau, vielleicht hättest Du ja dann in Passau Jura studieren sollen. Dann wär was anständigs aus Dir geworden 😉