Ach, ich weiß es, unsere Bundeshauptstadt liebt es, schlaue Tipps aus dem Süden zu bekommen. Aber das ist jetzt wirklich nur gut gemeint. Wenn man, evt. als Ersatz für einen untauglichen Neubau ein diesmal wirklich sturmsicheres öffentliches Gebäude braucht: einfach die Fenster weglassen! Unsere wunderschöne Sammlung Brandhorst jedenfalls stand gestern trotz Kyrill und Edmund bombenfest. Da hat nix gewackelt. Und die Fensterputzer sowie die blöden Vogelaufkleber spart man sich auch.

20. January 2007 at 11:26
Oder den Stahl von einem einheimischen Hersteller bestellen – der am Hauptbahnhof kam von dem Stahlkonzern Arcelor Mittal, der sich erst am Dienstag (schlechtes Timing!) in einer Anzeige in der Süddeutschen rühmte, dass der Hauptbahnhof-Stahl von ihnen stammt… http://www.flickr.com/photos/58073365@N00/
20. January 2007 at 11:44
Wenn ich das richtig verstanden habe, lag es nicht am Stahl, sondern daran, dass nix verschweißt war, oder?Und ich glaube der Bahnhof war schon teuer genug, wenn man da jetzt auch noch überteuerten einheimischen Stahl gekauft hätte, wäre das ja auch nichts…
20. January 2007 at 12:28
Oh weh… die Journalisten mit natürlich höchstsolidem technischen Ingenieurgrundwissen halten ja auch den Transrapid für untauglich.Ob die davor noch beim Epizentrum des Bautechnischen Wissens (also dem TÜV) angerufen haben?
20. January 2007 at 12:30
Die Anzeige war wohl wirklich ein Griff ins Klo…Weiß jetzt aber auch nicht, ob wirklich der Stahlkonzern daran schuld ist, wenn vor Ort die Statik versaut wird? Im Zweifel waren’s die polnischen Bauarbeiter, in Zukunft daher nur noch deutsche Werrrtarrrbeit (siehe dazu auch Transrapid)!
20. January 2007 at 12:32
Ach ja, und kauft mal lieber billigen Stahl aus Russland!Da stimmt zwar die Ökobilanz nicht wirklich, weil das Werk am Amur pro Kilo ein paar Liter Wasser mitverseucht und der Transport neben CO2 auch noch erfolgreich andere Rohstoffe verpulvert, aber dafür gibt’s womöglich lustige Geräusche wenn man sich mit nem Geigerzähler daneben stellt.Aber hey, der geht dafür echt günstig her…
20. January 2007 at 12:39
Cohus Geschenk für die notleidende dt. Stahlindustrie – ein neuer Werbeslogan: "Kauft deutschen Stahl: freilaufende Ökostahlträger halten besser!!!
20. January 2007 at 12:41
Dann schaffen wir den Welthandel eben ab, oder? Weil, ich mein, beim Transport von Computern aus Taiwan wird auch jede Menge CO2 in die Atmosphäre gepustet.Und wenn die Russen ihr Wasser verseuchen, juckt mich das ehrlich gesagt wenig. Das scheint mir ein lokales Problem von denen zu sein, sollen sie halt eine Regierung wählen, die das verbietet.
20. January 2007 at 12:42
Als ich ihn kennengelernt hab, war er bei den Grünen…
20. January 2007 at 12:43
Ich bin immer noch bei den Grünen!
20. January 2007 at 12:50
"Und wenn die Russen ihr Wasser verseuchen, juckt mich das ehrlich gesagt wenig….Ich bin immer noch bei den Grünen!"(Ein Grund mehr den Grünen nicht mehr zu trauen)Tja lieber David, billiger geht eben nur wenn anderswo jemand dafür drauf zahlt. Um zu kapieren das Nachhaltigkeit und eine Ökobilanz gerade WEGEN eines globalisierten Marktes notwendig wird hat es über 50 Jahre gebraucht.Erste (wirklich lobenswerte) Ansätze finden sich gerade in öffentlichen Bauprojekten, die dann leider etwas kurzsichtig von Erbsenzählern beurteilt werden. Und das dann auch noch im nachhinein. Eine echte Energieveschwendung dann also…
20. January 2007 at 13:11
Um die Grünen musst Du Dir keine Sorgen machen, ich hab es bei denen nur bis zum Beitragszahler gebracht.Billiger geht es auch, wenn jemand eine bessere Maschine erfindet, oder wenn man Arbeit geschickter aufteilt, oder wenn plötzlich weniger Leute an etwas Interesse haben. Die Idee, dass die wirklichen Stahlproduktionskosten in Russland genauso hoch sind wie hier in Deutschland, wenn man nur die Umweltschäden einrechnen würde, ist doch absurd. Ohne es genau zu wissen, sind da vermutlich z.B. auch die Löhne niedriger, oder?Und dass es bei öffentlichen Bauprojekten hin und wieder zu Geldverschwendung kommt, ist auch keine Neuigkeit, oder?. Ist ja nicht das eigene Geld, dass da ausgegeben wird 🙂
20. January 2007 at 13:44
Da wird ja bald ein Ökonomie vs.Ökologie Diskussionsforum fällig.Ich spüre da eindeutig negative Schwingungen in diesem Blog, ich hoffe dafür sind nicht auch noch diese hypergefährlichen Erdstrahlen verantwortlich!Aber zum eigentlichen Thema:Der Stahlträger hat doch super gehalten, als er auf die Treppe aufgeschlagen ist.Ich würde sagen der Stahlhersteller ist somit raus.Grundsätzlich ist deutscherrr Stahl natürlich vorzuziehen,der hat ja schon öfter für Aufsehen gesorgt, fragt mal eure Opas.Tja, wer hat aber nun Schuld?Der Arbeiter, der anstatt den Gewindebolzen festzuziehen, seine Mittagspause mit einem Pornomagazin ausgeweitet hat.Oder doch die Bahn, weil sie unverschämter Weise Stahl von einem nicht-deutschen Konzern bezogen hat?Oder warens am Ende auch hier die Erdstrahlen, die wohl nichts aufhalten kann(schon gar nicht 0815 Stahl)
20. January 2007 at 14:21
David, sustainable Development ist alles andere als absurd. Eine neue Maschine verbilligt heutzutage kaum noch einen Prozess mehr (in der baubranche macht es ihn eher teurer). Da bist du mit deiner Denke vielleicht ein bisschen in der Industrialisierung stehen geblieben. Und natürlich ist der Lohn in Russland eben deswegen so günstig, weil weder sozialer noch ökologischer Standard dem unsrigen entspricht. Das kann man natürlich toll ausnützen und nach uns die Sintflut.Ich finanziere die öffentliche Hand jedes Jahr mit einem recht ansehnlichen Sümmchen, aber auf die Idee, dass Kosten im Rahmen der Nachhaltigkeit rausgeschmissenes Geld wären bin ich noch nicht gekommen.
20. January 2007 at 14:26
@TobiHH: Du siehst, jetzt wird das altbekannte Nachhaltigkeitsbashing hier am armen Dr.Sno* ausgetragen auf Kosten der guten Stimmung bzw. "Vibes". Ich sage D. ja auch schon immer: Erst, wenn der letzte Baum vergiftet, der letze Fluss gegessen…oder so, wie hieß das noch mal? Aber er hört nicht.Und Tobi, Tobi, bitte hier keine Panikmache, natürlich lassen Erdstrahlen sich aufhalten! Ich empfehle dazu die Orgonplatte nach Dr. Reich. Dazu noch das neue Anti-Handystrahlen-Spray von Clarins, und Du bist 100% abgesichert, auch gegen einstürzende Neubauten.Alles gegen geringen Aufschlag natürlich auch direkt bei Cohu zu bestellen (insofern auch aus rein deutscher Produktion !!!)
20. January 2007 at 14:32
Ich glaub dann les ich heut Abend lieber mal das hier vor…
20. January 2007 at 14:45
@Dr.Sno*: Wie schade, dass ich nicht zur berüchtigten Bloglesung kommen kann… Jetzt verpasse ich nicht nur Deine Formal Shorts, sondern auch noch die neuesten Esotrends!
20. January 2007 at 14:52
Was ökologische Standards mit Lohnkosten zu tun haben, erschließt sich mir nicht.Und natürlich sind die sozialen Standards in Russland niedriger als in Deutschland. Die sind nen Tick ärmer als wir, und irgendwoher muss es ja kommen. Sollen wir denen jetzt noch die Chance nehmen, das zu ändern, indem wir weniger von ihnen kaufen?!? Und dafür auch noch einen höheren Preis an die deutschen Stahlhersteller zahlen? Die einzigen Verlierer bei der ganzen Geschichte sind doch die deutschen Stahlarbeiter. So wie ich das sehe, geht es denen aber noch deutlich besser als den russischen, deswegen sind meine Sympathien in dieser Frage also bei den Russen.
20. January 2007 at 15:39
Eben. Das wäre ja auch marktwirtschaftlich vollkommen unfair!So und jetzt geh ich mal los und abonnier mir den günstigen Atomstrom aus der Ukraine.
21. January 2007 at 10:27
also cohu, wenn der Dr Sno* extra für dich seinen Text ändert, hättst aber schon echt zur Lesung kommen können.Die schicken Mädchen mit den Ballerina-Schühchen sind auch pünktlich erst nach dem Ende angetanzt.
21. January 2007 at 15:35
Zum Trost habe ich ihn in meine Blogroll aufgenommen. War bereits zu einem rauschenden Fest im Willi-Graf-Wohnheim verabredet…wußte gar nicht dass man jetzt Ballerina-Schühchen trägt, laufen nicht alle schicken Mädchen mit diesen braunen Pseudoreitstiefeln rum?
21. January 2007 at 17:06
stimmt, solche gabs auch. Verhältnis also halbe:halbe. Hab zuvor auch noch nie soviele Ballerinas auf so wenigen Quadratmetern gesehen…
21. January 2007 at 17:38
Oha! Eine große Ehre. Und wenn ich auf ein rauschendes Wohnheimfest eingeladen gewesen wäre, hätte ich bestimmt den Felix für mich lesen lassen.Und Felix, Du wirst doch bei vom Schuhwerk der Damen nicht auf deren Charakter schliessen? Das macht man doch über die Täschchen!
22. January 2007 at 17:46
Na bloß gut, daß du nicht eingeladen warst. Da wären die Leute ja sonst massenhaft vergrault worden…Und ich bin doch der mit dem Schuhtick. Wobei, zugegeben, die Aussage der Ballerinaschuhe is mir noch etwas unklar. Ansonsten funktioniert das aber famos.
23. January 2007 at 17:05
"Ich betreibe eine Internetseite, auf der Männer über Ballerina-Schuhe und Designer-Täschchen diskutieren." – Mal sehen, wie sich das in zukünftigen Bewerbungsgesprächen macht.