Heute gings also richtig los mit meinem Integrationsprogramm. Da Cohu kein schlappschwänziges Weichei ist, hat sie natürlich gleich mit einem der schwierigeren Rezepte der türkische Küche angefangen: gerade gabs manti (hier ein ganz gutes Rezept). Das sind kleine Teigtaschen, gefüllt mit Hackfleisch und serviert mit zweierlei Soßen, nämlich einer Joghurt-Knoblauch-Soße und heißer Butter mit pulbiber (Paprika bzw. Chili-Blättchen, versteckt sich in der Dönerbude hinter der Frage "Magst Du mit scharf?"). Man kann sich das vorstellen wie Ravioli, nur, dass ich sie in Form einer Bischofsmütze gebastelt habe und sie so klein wie möglich gemacht werden sollten (haselnussgroß!).
Also jedenfalls das Entscheidende, zuerst der Nachteil: die Teile machen eine Scheißarbeit. Da kann man sich gut und gerne zwei Stunden in die Küche stellen und an diesen kleinen Wuzeln rumfitzeln. Gegessen sind sie hingegen sehr schnell. Das ist also vermutlich so ein Gericht, das durch die Abschaffung der Hausfrauenehe aussterben wird, es sei denn, man führt wieder Hauspersonal ein. Oder die Sklaverei.
Jetzt aber der Vorteil: mir fehlen die Worte, um den Wohlgeschmack dieser Spezialität angemessen zu würdigen. Ein blumig-orientalisches Lied müsste man für den Lobpreis dieser kleinen Knubbel komponieren und damit den Tanz von mindestens 72 mandeläugigen Huris begleiten zu Ehren der göttlichen Nudeltaschen. Ja, ich hab jetzt keine Huris da, aber sehr gut war es!
Nachtrag: hier noch das Bild von den selbstgemachten Nüdelchen im rohen Zustand. Je dünner der Nudelteig und je kleiner die Täschchen, desto besser. Übrigens schmecken sie am nächsten Tag mit Zwiebeln, Tomaten, Knoblauch und Oliven in Olivenöl angebraten fast genauso lecker.